Zum Jahresausklang möchte Ihnen das Team der Wissenschaftlichen Begleitforschung für Ihr Vertrauen und die angenehme Zusammenarbeit herzlich danken!
Wenn wir 2021 Revue passieren lassen, so denken wir an ein Jahr voller positiver und spannender Momente – in denen Sie sich in verschiedenen Veranstaltungen der Begleitforschung mit Ihrem Expertenwissen eingebracht haben und neue virtuelle Formate mit uns ausprobierten.
In den vorerst drei Rubriken des Updates sind neu bewilligte Projekte vorgestellt, die zu folgenden Themen forschen: "Planung und Umsetzung von klimaneutralen Quartieren für lokale Akteure erleichtern", "Dekarbonisierung von Fernwärmenetze in Quartieren", und "Ganzjährige Gesamtsystemoptimierung zur Reduzierung der CO2-Emissionen von Bestandsheizungsanlagen".
Ihnen und Ihrer Familie wünschen wir eine besinnliche Weihnachtszeit und ein frohes neues Jahr! Ebenso freuen wir uns auf das kommende Jahr mit Ihnen.
Bleiben Sie gesund.
Viel Spaß bei der Lektüre!
Vorstellung neuer Projekte
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Ausführlichere Informationen zu den Vorhaben und zu den Projektpartnern finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten, die wir unter der Vorstellung verlinkt haben.
Kurztitel | EnEff: Stadt: PED-URBAN |
Laufzeit | 11.2021 bis 10.2024 |
„Die Akteure in den Städten und Gemeinden wissen, dass Quartiere künftig klimaneutral sein müssen,“ sagt Gerhard Stryi-Hipp (Fraunhofer ISE), „allerdings mangelt es bislang vielfach an Know-how und praxisnahen Werkzeugen. Wir wollen den lokalen Akteuren konkrete Vorgehensweisen und Werkzeuge an die Hand geben, um die Planung und Umsetzung von klimaneutralen Quartieren zu erleichtern.“
Das Projekt PED-urban befasst sich mit „Postive Energy Districts“, einem internationalen Ansatz zur Entwicklung von Bestands- und Neubauquartieren, die klimaneutral sind und eine positive Wirkung auf das umliegende Energiesystem aufweisen. Eine Definition für PED-Quartiere befindet sich allerdings erst in der Erarbeitung, die PED-urban von deutscher Seite aktiv unterstützt. „Quartiere in urbanen Quartieren mit hoher Energiebedarfsdichte können sich meist nicht allein durch lokale erneuerbare Energien versorgen“, berichtet Stryi-Hipp, „somit muss in der Energiebilanz auch der Import von erneuerbaren Energien aus der Region berücksichtigt werden.“
Methoden und Werkzeuge zur Transformation des Energiesystems von Quartieren werden in PED-urban weiterentwickelt und am Freiburger Bestandsquartier Waldsee erprobt. Untersucht wird unter anderem, welchen Einfluss existierende Energieinfrastrukturen auf die Lösungsfindung haben. Neben den technischen, ökonomischen und regulativen Fragen werden auch die gesellschaftlichen Aspekte untersucht, z.B. die Frage, unter welchen Bedingungen die Eigentümer ihre Wärmeversorgung umstellen. Auch der Einfluss von lokalen Energiegemeinschaften auf die Quartiersentwicklung wird untersucht.
„Unser Beitrag zur Energiewende ist die Bereitstellung praxisnaher Methoden und Werkzeuge zur klimaneutralen Quartiersentwicklung für lokale Akteure. Diese sollen in die Lage versetzt werden Quartiere zukunftsfähig zu planen und umzusetzen, um vor Ort mehr für den Klimaschutz zu tun.“
Freiburg im Breisgau - Quelle: Pixabay.com
Ansprechperson
Gerhard Stryi-Hipp
Fraunhofer ISE
Email: gerhard.stryi-hipp@ise.fraunhofer.de
Kurztitel | EnEff:Wärme:TESS_KWK |
Laufzeit | 11.2021 bis 10.2024 |
Am 22. Dezember 2021 sprach Dr. Isaac Martinez Noguez von der Begleitforschung mit Prof. Dr. Herrmann vom Solar-Institut Jülich der Fachhochschule Aachen über das Forschungsvorhaben des Projekts TESS_KWK.
Ziel und Herzensthema des Projekts ist es, die Fernwärmenetze in Quartieren zu dekarbonisieren. Dafür entwickeln sie einen thermischen Stromspeicher (Carnot-Batterie). Laut Prof. Herrmann beschäftigen sich andere Carnot-Batterien mit der reinen Stromspeicherung, allerdings sei ihr Wirkungsgrad gering. Aus diesem Grund haben sie sich in ihrem Projekt darauf konzentriert, mit der Carnot-Batterie Kraftwärmekopplung zu betreiben und somit den Nutzungsgrad zu erhöhen. Ziel ist u.a. auch, die Speicher bis zu 1.000° C betreiben zu können. Ihr Vorhaben wird von dem Projekt-Team folgendermaßen beschrieben:
multiTESS ist ein neues multifunktionales Power-to-1000°C-to-Power&Heat-Speicherkonzept, das im Rahmen des BMWi Projekts TESS 2.0 entwickelt wurde. Die Multifunktionalität basiert auf der flexiblen Wahl von Wärmequelle und –senke. Ziel des Nachfolgeprojektes TESS KWK ist es, den multiTESS für den Einsatz in kommunalen Strom- und Wärmenetzen weiterzuentwickeln und unter Berücksichtigung möglichst realer Betriebsbedingungen für diesen Einsatz zu optimieren und qualifizieren. Der eingesetzte Strom (z. B. aus kommunalen Erneuerbaren Energien-Anlagen) wird hierbei in Wärme umgewandelt und bedarfsgerecht und zeitlich entkoppelt in einer KWK-Einheit in Strom und Niedertemperaturwärme zurückgewandelt, die dann z. B. in ein Fernwärmenetz eingespeist wird.
Neben dem Versuchsbetrieb, in dem das Betriebsverhalten und Effizienz sowie Einsatzgrenzen durch Versuchsreihen an der bestehenden Versuchsanlage untersucht wird, werden die technischen, wirtschaftlichen und regulatorischen Marktfähigkeiten überprüft.
Innerhalb der EWB wünscht sich Prof Herrmann den Austausch zu Technologien zur Dekarbonisierung von Fernwärmenetzen und dabei insbesondere auch zu deren Finanzierbarkeit. Wichtig ist seiner Meinung nach auch eine verstärkte Lobbying-Arbeit, damit die Dekarbonisierung in Gesetzen und Verordnungen verankert wird.
Unterstützung von Seiten der Begleitforschung könnte hilfreich sein, um Endanwender - in diesem Fall die kommunalen Energieversorger - zu erreichen.
Ansprechperson
Prof. Dr.-Ing. Ulf Hermann
Solar-Institut Jülich
Email: ulf.herrmann@sij.fh-aachen.de
Kurztitel | KUEHASystem |
Laufzeit | 10.2021 bis 09.2025 |
Um das Projekt KUEHASystem besser kennenzulernen, haben Frau Nina Kellersmann und Frau Julia Sollik von der Hochschule Bochum (Modul 1/5) den Leiter des Projektes, Herrn Dr. Ing. André Kremonke (Technische Universität Dresden), interviewt. Der Beitrag dieses Forschungsvorhabens zur Energiewende(bauen) ist es, durch die entwickelte kostengünstige und einfach umsetzbare Lösung der Raumkühlung über Freie Heizflächen (Heizkörper), zusätzlich zur Verbesserung der thermischen Behaglichkeit, zu einer Beschleunigung der Modernisierung von Wärmebereitstellungsanlagen beizutragen und Anreize für den Einsatz von Wärmepumpentechnologien zu setzen. Dadurch kann ein erhebliches CO2-Minderungspotential erschlossen werden. Im Rahmen des Projektes wird in mehreren Bestandsgebäuden eine Systemlösung demonstriert, mit der während der Sommerperiode die thermische Situation deutlich verbessert werden kann. Dazu werden im Gebäudestand die ohnehin erforderlichen oder bereits vorhandenen Heizungsanlagen zur Raumkühlung genutzt. Mit der Raumkühlung durch Heizkörper ist Herr Kremonke das erste Mal während seines Studiums in Berührung gekommen. Dort hörte er davon, dass in Japan mit Heizungsanlagen gekühlt und entfeuchtet wird. Nachdem er jahrelang die theoretischen Untersuchungen seiner Kollegen zu diesem Thema verfolgte, während er in anderen Projekten arbeitete, freut er sich über die Möglichkeit, diese Forschungserkenntnisse im Rahmen von KUEHASystem mithilfe von Praxispartner*innen umzusetzen und Lösungen in der „wirklichen Welt" zu realisieren, um so auch die Belastung und Gesundheitsgefährdung insbesondere älterer Menschen durch sommerliche Hitzeperioden zu mindern. Die Forschung in die Praxis zu bringen, ist für Herrn Kremonke eine Herzensangelegenheit.
„In KUEHASystem beforschen wir in großer Praxisnähe eine breit aufgestellte Thematik vom Raum (Wärmeübergabe), über die Thermische Behaglichkeit, die Verteilung und Wärme-Kälte-Bereitstellung", berichtet Herr Kremonke. „Neben diesen Themen sehen wir einen großen Austauschbedarf hinsichtlich möglicher Praxiserfahrungen. Dabei möchten wir gerne in den aktiven Dialog mit anderen Forscher*innen und auch Anwender*innen treten.“
Ansprechperson
Dr.-Ing. André Kremonke
Technische Universität Dresden, Institut für Energietechnik, Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung
Email: andre.kremonke@tu-dresden.de
Wir wünschen den neuen Projekten der Forschungsinitiative Energiewendebauen viel Erfolg – und in dieser Jahresendausgabe natürlich auch viel Energie und gute Ideen für das neue Jahr 2022.
Veranstaltungen
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Einblick in die letzten Veranstaltungen der Forschungsinitiative Energiewendebauen:
Überblick über die kommenden Veranstaltungen der Energiewendebauen: SAVE THE DATE!
Bitte mitwirken!
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Wir wünschen uns eine aktive Mitwirkung und Präsenz der Projekte in den Kommunikationskanälen der Forschungsinitiative Energiewendebauen!
Sie haben eine Publikation veröffentlicht?
Sie organisieren eine Veranstaltung?
Schicken Sie uns gerne Informationen an BF-EWB@dgs-berlin.de
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