Das Team der Wissenschaftlichen Begleitforschung wünscht Ihnen einen guten Start nach der Sommerpause!
Die heißen Temperaturen diesen Sommer haben uns gezeigt, dass sich die Energiewende keine Pause leisten kann.
Die Forschungscommunity hat fleißig weitergearbeitet und neue Publikationen veröffentlicht, die die Energiewende vorantreiben. Einige davon finden Sie in der Rubrik Publikationen / Neuigkeiten dieser Ausgabe des EWB-Updates.
Zwei neue Projekte stellen sich diesen Monat vor. Sie forschen zu den Themen Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie zur Planung der Energieversorgung von Stadtquartieren.
Nach einem Monat Pause ist die EWB Stunde am 01.September mit dem Thema Fernwärmeleitungsbau 4.0 wieder am Start. Diese und weitere Veranstaltungsankündigungen sind in der Rubrik Veranstaltungen weiter unten zusammengefasst. Bitte achten Sie auch auf den Call for Posters und die Anmeldefrist für das Projektleitungstreffen!
Viel Spaß bei der Lektüre!
Vorstellung neuer Projekte
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Ausführlichere Informationen zu den Vorhaben und zu den Projektpartnern finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten, die wir unter der Vorstellung verlinkt haben.
Kurztitel |
EnEff:Stadt: ENable |
Laufzeit | 04.2022 bis 03.2025 |
Um das Projekt EnEff Stadt: ENable in der Forschungsgemeinschaft willkommen zu heißen, kennenzulernen und in diesem neuen Newsletter vorzustellen, haben Frau Nina Kellersmann und Frau Julia Sollik von der Hochschule Bochum (Modul 1/5) gemeinsam mit Herrn Joel Schölzel von der RWTH Aachen (Modul 3) Herrn Dr. Stefan Langemeyer interviewt.
Herr Langemeyer ist Projektleiter bei Siemens Technology im Bereich „Nachhaltige Energie & Infrastruktur“. Er kennt die EWB bereits aus vorausgegangenen Projekten und berichtete darüber, dass einige dieser Forschungsergebnisse bereits in Feldprojekten eingesetzt werden. Weiter freute sich Herr Langemeyer über das Interesse an diesen Forschungsergebnissen.
Das "ENable" Projektteam beim Kick-Off Meeting in Bamberg (Quelle: Siemens AG)
Der Beitrag des Forschungsvorhabens EnEff Stadt: ENable zur Energiewende(bauen) besteht im Aufbau einer Informations- und Kommunikationstechnik (IKT), mit deren Hilfe dem Intraday-Handelsmarkt für Strom automatisiert Flexibilität bereitgestellt wird. Durch das Zusammenspiel von klassischer Gebäudeleittechnik, Sensoren, Einzelkomponenten und einem innovativen, automatisierten Energiemanagementsystem, können Gebäude-/Campus-Energiesysteme sektorübergreifend optimiert angesteuert werden.
Die komplette IKT-Kette soll am Beispiel der größten Quartiersentwicklung in Bamberg (Konversionsgebiet Lagarde-Campus) im Feld demonstriert werden. Dieses Gebiet wird auch von weiteren Demonstrationsprojekten innerhalb der EWB betrachtet, beispielsweise vom Team um Prof. Volker Stockinger im Projekt MultiSource, welches wir in der Juni-Ausgabe des EWB-Updates vorgestellt haben.
Durch vorausgesagte elektrische und thermischen Lasten sowie der Wettervorhersage kann die verfügbare Flexibilität, d.h. das Lastschiebepotential des Campus berechnet werden.
Es ist sein besonderes Anliegen, mit dieser Flexibilität den Wandel von der zentralen und großtechnischen, hin zu einer verteilten und nachhaltigen Energienutzung durch systemdienliches Verhalten zu unterstützen. Ein weiteres Ziel sei es, sinnvolle Geschäftsmodelle für Endkunden wie die Stadtwerke zu generieren, um so zur Energiewende beizutragen.
Unter anderem trägt ein 153 m3 fassender thermischer Energiespeicher in Verbindung mit zwei Blockheizkraftwerken zum Lastschiebepotential bei (Quelle: Stadtwerke Bamberg, Fotograf: Alexander Vogler)
Schließlich soll die Übertragbarkeit auf weitere Quartiere evaluiert werden. An diesen Zielen arbeitet Siemens zusammen mit den Stadtwerken Bamberg, der Fraunhofer-Gesellschaft und SEtrade gemeinsam.
Das Team um Herrn Dr. Langemeyer ist an gezieltem Austausch zu Themen wie Energieeffizienz und automatisiertem Energiemanagement interessiert sowie an Ideen, wie zukünftig auch Endkunden am Energiemarkt beteiligtwerden können.
Wir bedanken uns herzlich für dieses informative Gespräch und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.
Ansprechperson
Dr. Stefan Langemeyer
Siemens AG
E-Mail: stefan.langemeyer@siemens.com
Kurztitel | EnEff:Stadt: QuaSi_II |
Laufzeit | 04.2022 bis 03.2025 |
Um das Projekt EnEff:Stadt: QuaSi_II kennenzulernen und der Forschungsinitiative Energiewendebauen (EWB) vorzustellen, sprachen aus der Begleitforschung Nina Kellersmann, Julia Sollik (beide M1/5, Hochschule Bochum), Leander Grunwald und Sebastian Glombik (beide M3, Fraunhofer Umsicht) mit Matthias Stickel und Etienne Ott vom Steinbeis-Innovationszentrum energieplus.
Herr Stickel und Herr Ott waren beide an der Software-Entwicklung im Vorgängerprojekt „Klimaneutrales Stadtquartier Neue Weststadt Esslingen“ beteiligt. Basierend auf einer dynamischen Energiesimulation wurde hier die Software „QuaSi“ zur Planung der Energieversorgung von Stadtquartieren entwickelt. Die Software ermöglicht es, Quartierversorgungskonzepte mit Sektorenkopplung und Integration von Erneuerbaren Energien abzubilden und gleichzeitig individuelle Regelstrategien abzubilden. QuaSi wird bereits erfolgreich zur Entwicklung und Bewertung von innovativen Energiekonzepten für Gebäude und Quartiere eingesetzt.
Im Folgeprojekt „QuaSi II“ wird die Software um neue Funktionalität erweitert, unter anderem bezüglich neuer Energiesysteme, Lebenszyklus-Kosten-Analyse, numerischer Optimierung, Sensibilitätsanalyse und der umfangreichen Validierung. Zudem wird QuaSi in den „Gebäudekonfigurator“ des Verbundpartners Digital Building Industries AG integriert, ein BIM-Tool zur Planung von Bauprojekten mit Fokus auf der Auslegung der Gebäudetechnik und dem Energiebedarf. Die Software soll einer breiten Nutzer:innenschaft in Forschung und Praxis zur Verfügung gestellt werden, um einfach und verlässlich Energiekonzepte für Quartiere zu erstellen. Das Feedback der Nutzer:innen fließt dabei in die Fortentwicklung der Software.
Dies sei auch das Herzensthema im Projekt: mit dem Werkzeug eine breite Nutzer:innenschaft zu erreichen und das ganze nutzer:innenfreundlich zu gestalten. So könne eine bestmögliche Qualität der Ergebnisse erreicht werden. „Das stellt natürlich hohe Ansprüche an die Entwicklung“, bemerkt Herr Stickel und fasst die Herausforderung im Projekt wie folgt zusammen: „wie schaffen wir es, etwas so Komplexes einfach aufzubereiten, sodass es gut bedienbar ist, und gleichzeitig die komplexe Aufgabe erfüllt?“. Zur Abgrenzung von Quasi II von anderen Werkzeugen führt Stickel aus: „Unser Fokus liegt auf einem geschlossenen Workflow. Der Vorteil liegt in der Nutzung eines einzigen Tools mit einfacher und zielorientierter Nutzungsoberfläche. Gleichzeitig erfüllt die Software aber die nötigen Ansprüche zur Abbildung komplexer Versorgungskonzepte und Betriebs- bzw. Regelstrategien“. So soll auch der Beitrag zur Energiewende geleistet werden: „Für nahezu 100% Erneuerbare Energien im Strom- und Gebäudesektor kann nicht mit einer Methodik wie in der DIN V 18599 geplant werden, mit Monatsbilanz und statischen Auslegungen“, so Stickel. Zum Beitrag, den Quasi II zur Energiewende(bauen) leistet, fügt Herr Ott hinzu: „Durch die Modellierung und Simulation wollen wir die Möglichkeit bieten, aufzuzeigen, wie man innovative Konzepte, die bisher noch nicht oder nur in kleinem Maßstab umgesetzt werden, realistisch umsetzt.“ Dazu zählen beispielsweise die Herstellung von grünem Wasserstoff mit Abwärmenutzung, große Langzeitwärmespeicher, der vielseitige Einsatz von Wärmepumpen und insbesondere die Kopplung von Energiesektoren bei einer Kombination verschiedenster Energiesysteme mit entsprechenden Betriebs- bzw. Regelstrategien. Nutzer:innen aus dem Bereich Energiekonzepterstellung und Ingenieur- bzw. Planungsbüros, die Versorgungskonzepte für Gebäude und Quartiere entwickeln und planen, bilden dabei die angesprochene Zielgruppe. Die Ergebnisse der Simulation müssen deshalb den Anspruch erfüllen in eine konkrete Planung überführbar zu sein – das betrifft neben der Auslegung von Systemgrößen auch die verwendeten Regelstrategien.
„Bei der Veröffentlichung unseres Rechenkerns ist schon seit der Projekt-Antragsphase OpenSource geplant. Da wird es sicher Anknüpfungspunkte für andere Projekte innerhalb der Forschungsinitiative geben, die Simulation speziell von Quartieren voranzubringen“, berichtet uns Herr Ott. Herr Stickel ergänzt: „Mit Rechenkern meinen wir das Modell inklusive Beschreibungen, die Simulationsumgebung und zum Teil auch die Werkzeuge zur Bedienung, unter anderem eine einfach gehaltene Nutzungsoberfläche.“
Neben der Frage nach potentiellen Mitentwickler:innen aus anderen Projekten, die den Rechenkern von Quasi bei einer Open Source-Veröffentlichung benutzen wollen oder ähnlichen Tätigkeiten nachgehen, nannten uns die beiden Mitarbeiter aus Quasi II Themen für den Austausch mit anderen Projekten innerhalb der EWB: Tools der Energieversorgungssimulation auf Quartiers- und Gebäudeebene, generell die Veröffentlichung von Software, Datenbanken und Dokumenten sowie User Experience. Auch eine Kreuzvalidierung mit ähnlichen Werkzeugen sei für Quasi II sehr interessant. Die Begleitforschung könne hier Vernetzung und Austausch unterstützen. „Wir möchten die Angebote gerne in Anspruch nehmen und partizipieren“, so Stickel.
Wir bedanken uns bei Herrn Ott und Herrn Stickel herzlich für dieses informative und schöne Gespräch und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.
Ansprechpersonen
Matthias Stickel, Etienne Ott
Steinbeis-Innovationszentrum energieplus (siz energieplus)
E-Mail: matthias.stickel@siz-energieplus.de, etienne.ott@siz-energieplus.de
Wir wünschen den neuen Projekten der Forschungsinitiative Energiewendebauen viel Erfolg!
Veranstaltungen - vergangene
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Einblick in die letzten Veranstaltungen der Forschungsinitiative Energiewendebauen:
Juni
auf der Kongresseite
Juli
Drei Projekte wurden dabei als Anwendungsbeispiele vorgestellt:
- EnQM-Phase2 (EnEff:Stadt: EnQMII - Langzeitmonitoring und Betriebsoptimierung)
- BAWebConTest (EnOB: BAWebCon - TestWebbasierte, frei verfügbare Testumgebungen für Regelungsstrategien zur Verbesserung von Gebäudeautomationssystemen)
- und EnOB/EnBop: MODI (Betriebsmodi als methodisches Werkzeug für den Entwicklungs- und Realisierungsprozess von Energiesystemen in Gebäuden und Quartieren)
Die Präsentation und eine Kurzfassung davon finden Sie unter dem folgenden Link:
[Zum Veranstaltungsbericht]
August
Veranstaltungen - kommende
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Überblick über die kommenden Veranstaltungen der Energiewendebauen: SAVE THE DATE!
[Mehr Informationen und Link zur Veranstaltung]
[Mehr Informationen und Link zur Anmeldung]
[Mehr Informationen und Voranmeldung]
Publikationen / Neuigkeiten
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Die ersten beiden Kurz-Videos der Begleitforschung zu Themen des Solar Decathlon Europe 21/22 sind fertig (je 4 Min):
Zwei Paper zu kurzfristigen Maßnahmen zur Energieeinsparung sind vom Modul 2 und Modul 4 gemeinsam entstanden.
Der erste Beitrag „Kurzfristig umzusetzende Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden und Quartieren“ gibt eine Zusammenfassung der Umfrage auf dem 11. Projektleitungstreffen. Es handelt sich um Einschätzungen zu einer sehr hohen Anzahl von möglichen Einzelmaßnahmen (Wohngebäude, Quartiere, Nicht-Wohngebäude), die nicht direkt mit Messungen oder Berechnungen belegt werden können.
Quelle: TU Berlin
Der zweite Beitrag „Gasverbrauch senken, Heizkosten sparen: Bewertung von einfachen Energieeffizienzmaßnahmen“ befasst sich insbesondere mit Maßnahmen, die kurzfristig und ohne größere Einbindung des Handwerks in Wohngebäuden umgesetzt werden können. Diese Maßnahmen wurden detailliert berechnet, so dass konkrete Zahlen für Einzelmaßnahmen und Maßnahmenkombinationen angegeben werden können.
Auf der Website der Energiewendebauen finden Sie eine Übersicht der News, die regelmäßig veröffentlicht werden.
Im August wurden zum Beispiel ein Interview mit Marc Wallraff (Viessmann) "Wärmepumpen und Wärmenetze sind die Hauptsäulen der Energiewende" und der Artikel "So können Privathaushalte Energie sparen" veröffentlicht.
Interessante Hinweise auf Veranstaltungen außerhalb der Forschungsinitiative Energiewendebauen sammeln wir auf folgender Seite - gerne können Sie uns Veranstaltungshinweise zusenden, die wir einfügen:
Bitte mitwirken!
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Wir wünschen uns eine aktive Mitwirkung und Präsenz der Projekte in den Kommunikationskanälen der Forschungsinitiative Energiewendebauen!
Sie haben eine Publikation veröffentlicht?
Sie organisieren eine Veranstaltung?
Schicken Sie uns gerne Informationen an BF-EWB@dgs-berlin.de
Bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
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