Das Tageslicht schwindet, aber nicht unsere Bemühungen. Auch in diesem Update dürfen wir Ihnen neu hinzugewonnene Projekte vorstellen und auf kommende Veranstaltungen hinweisen. Das 12. Projektleitungstreffen der Energiewendebauen im November steht vor der Tür. Das Treffen findet am 9./10. November auf der Energieinsel Petershagen statt. Es gibt Workshops, Vortragsreihen und es werden Posterbeiträge zu den Ergebnissen der Projekte vorgestellt. Das Programm und weitere Informationen finden sie unter der Rubrik "Veranstaltungen". Das Team der wissenschaftlichen Begleitforschung freut sich darauf Sie persönlich antreffen zu können.
In dieser Ausgabe des EWB-Updates werden drei neue Projekte vorgestellt. Die Forschung in diesen Projekten umfasst Wärmenetzmanagement, Parameterstudien und Gebäudetechnik.
Am 3. November findet die monatliche EWB-Stunde statt, in der Herr Michael Bucherer von der Technischen Universität Braunschweig aus dem Projekt Urban Factory II berichtet. Mehr Informationen zu dem Projekt und der Teilnahme an der Online-Veranstaltung finden Sie im Abschnitt "Veranstaltungen".
Viel Spaß bei der Lektüre!
Vorstellung neuer Projekte
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Ausführlichere Informationen zu den Vorhaben und zu den Projektpartnern finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten, die wir unter der Vorstellung verlinkt haben.
Kurztitel | EnEff:Stadt: SubWW2 |
Laufzeit | 08.2022 bis 07.2025 |
„Ein ganzheitliches Projekt – von der Konzeptionierung über die wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung hin zum Monitoring –, das die Transformation der Wärmeversorgung auf Quartiersebene im suburbanen Raum demonstriert“, so beschreibt uns Max Bachmann vom Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin das Vorhaben SubWW, das nun in die zweite Phase – die wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung – geht. Neben der TU Berlin (technische Aspekte) sind das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (Ökonomie) und das Umweltzentrum Stuhr-Weyhe (Partizipation) beteiligt. Nina Kellersmann und Julia Sollik von der Hochschule Bochum (Begleitforschung Modul 1/5) haben mit Herrn Bachmann über die Besonderheiten des Projektes und dessen Einbettung in die Forschungsinitiative Energiewendebauen gesprochen.
Nach der im Vorgängerprojekt durchgeführten Konzeptionierungsphase geht es jetzt darum, „mit den Akteur:innen vor Ort zu sprechen und die konkreten Rahmenbedingungen für das Optimierungsmodell festzuzurren“, sagt Max Bachmann. Das Alleinstellungsmerkmal von SubWW2 ist die Beschäftigung mit klassischen Konzepten und Problemen der alternativen Wärmeversorgung im ländlichen Raum am Beispiel der Gemeinden Weyhe und Stuhr. Im Gegensatz zu anderen Räumen liegt hier keine hohe Wärmeabnahmedichte bzw. -konzentration vor, sodass der wirtschaftliche Betrieb eine Herausforderung darstellt. Gleichzeitig bietet der ländliche Raum durch große Freiflächen für oberflächennahe Geothermie und Erdkollektoren sowie ein höheres Biomasseaufkommen weitere Potenziale, die genutzt werden können. Hier hat sich ein möglichst diversifizierter Versorgungsmix als sehr robust herausgestellt, sodass das jetzige System auf verschiedene Anwendungen von Wärmepumpen setzt: Abwasserwärmepumpen, oberflächennahe Geothermie, Photovoltaik, Biomasse und Gas. Zur dynamischen Optimierung haben die Forschenden der TU Berlin das pythonbasierte OpenSource-Tool Oemof eingesetzt. In SubWW2 soll ein adaptierbares Energiemanagementsystem in Abhängigkeit nicht nur von sich ändernden technischen und ökonomischen, sondern auch gesellschaftlichen Randbedingungen entwickelt werden.
TU Berlin
„Das Projekt hat einen großen Partizipationsanteil“, berichtet uns Herr Bachmann. „Wir sprechen viel mit der Kommune, den Politiker:innen und Bürger:innen vor Ort.“ In der wissenschaftlichen Begleitung der Gemeinde vor Ort liegt sein persönliches Herzensthema. „Die Gemeinde ist unglaublich ambitioniert und engagiert. Auch innerhalb der Gemeindeverwaltung genießt das Projekt hohe Aufmerksamkeit. Der Austausch vor Ort ist für alle Beteiligten ein großer Gewinn“ ergänzt er. Außerdem ist es für das Projekt wichtig, alternative Realisierungsmöglichkeiten der Wärmeversorgung aufzeigen zu können. Von den gesammelten Erfahrungen sollen auch andere Kommunen profitieren. „Das ist super, weil wir so Multiplikationseffekte realisieren können“ kommentiert Max Bachmann.
Besonders den Austausch zu Herausforderungen in ähnlichen Projekten empfindet Herr Bachmann als sehr wertvoll. „Eine offene Fehlerkultur, in der auch ‚Negativerkenntnisse‘ kommuniziert werden können, bringt unglaublich viel Lernpotenzial mit sich“ erläutert er. Indem sie Räume für einen solchen Austausch schafft, kann auch die Begleitforschung hier unterstützen.
Ansprechperson
Dr. Stefan Brandt
TU Berlin
E-Mail: kontakt@tu-berlin.de
Kurztitel | EnEff:Stadt: CircularGreenSimCity |
Laufzeit | 04.2022 bis 03.2025 |
„Im Prinzip bauen wir Modelle und Systeme, die, auf Quartiersebene, alle möglichen Potentiale und Bedarfe berechnen“, beschreibt Bastian Schröter mit wenigen Worten das seit April 2022 laufende Projekt EnEff:Stadt: CircularGreenSimCity. Herr Schröter von der Hochschule für Technik in Stuttgart berichtete Julia Sollik, Nina Kellersmann (beide M1/5, Hochschule Bochum) und Sebastian Glombik (M3, Fraunhofer Umsicht) im Interview über seine projektbezogenen Themen und Herausforderungen.
Herr Schröter promovierte zu einem verwandten Thema und ist bereits seit 2016 an der HFT in Stuttgart beschäftigt. In diesem Interview berichtet er von den Forschungsaufgaben und Zielen des Projektes, in dem sich mit der Frage nach den minimalen Emissionen eines Quartiers über den gesamten Lebenszyklus bei gleichzeitig optimaler Wasserbewirtschaftung und Abkühleffekten durch Stadtgrün beschäftigt wird. Die Multidimensionalität der Optimierungsfragen, denen sich Herr Schröter und sein Team annehmen, bildet das Kernthema der Arbeit. Diese verschiedenen Dimensionen in Verbindung zu setzen, wird in den Forschungsstandorten Würzburg und Asperg erprobt.
Im Projekt CircularGreenSimCity werden zwei Ziele verfolgt: Zum einen entstehen hier Tools, die diese multidimensionalen Themengebiete vereinen, um ein Optimum zwischen diesen Ressourcen für das jeweilige Quartier unter weiteren Randbedingungen zu ermitteln. Das zweite Ziel besteht darin, sie in Planungsprozessen von großen und kleinen Städten zum Einsatz bringen zu können und diese Prozesse selbst so anzupassen, dass Neu- und Bestandsquartiere zukünftig ressourcenübergreifend optimaler geplant werden. „In diesem Forschungsprojekt besteht die Möglichkeit, eine Blaupause für Planungsprozesse zu entwickeln, die sich auf alle unterschiedliche Gegenden Deutschlands anwenden lässt“, berichtete Bastian Schröter.
Die Verknüpfung der verschiedenen Themen ist für Herrn Schröter eine Herzensangelegenheit. Das die einzelnen Zielkonflikte miteinander in Verbindung gesetzt werden und nicht mehr losgelöst voneinander betrachtet werden, ist ihm wichtig und er wünscht sich eine ehrliche Abwägung über die unterschiedlichen Bereiche, wie Wasserkonzepte, Klimaziele, Stadtgrün, etc. hinweg. „Dieses Projekt kann einen Beitrag dazu leisten, dass neben Klimaneutralität auch eine gute Klimaanpassung und ein sicheres Starkregenmanagement im Quartier erreicht wird“, so Schröter.
Interessante Themen für den Austausch mit anderen Projekten wären: Simulationsperspektiven im Bereich Stadtgrün, Wasser und Wasserrückhalt und Austausch über kommunale Planungsprozesse. „Welche Fallbeispiele können hier genannt werden, welche Hemmnisse bestehen? Das wäre spannend!“, ergänzt Schröter.
Von der Begleitforschung hält er die Verbindung zu verwandten Forschungsprojekten und Hinweise über passende Veranstaltungen zu seinen Themen für sinnvoll und wichtig.
Wir bedanken uns bei Herrn Schröter herzlich für dieses informative und schöne Gespräch und wünschen ihm und seinem Team gutes Gelingen für dieses interessante Projekt.
Ansprechpersonen
Prof. Dr. Bastian Schröter
Hochschule für Technik Stuttgart - Zentrum für Nachhaltige Energietechnik
E-Mail: bastian.schroeter@hft-stuttgart.de
Kurztitel | EnOB: WoSta4.0 |
Laufzeit |
07.2022 bis 06.2025 |
EnOB: WoSta4.0 - Entwicklung smarter Wohnungsstationen und Demonstration vernetzter, hocheffizienter, regenerativer Wärmeversorgung von Mehrfamilienhäusern
„Wir entwickeln smarte Wohnungsstationen, die elektronisch geregelt und miteinander vernetzt sind.“ erläutert Herr Pärisch das übergeordnete Ziel des Vorhabens. „Die Wohnungsstationen werden die Verteilverluste, die im Mehrfamilienhaus 30-40% betragen, reduzieren und die Effizienz der Wärmepumpe steigern“
ISFH
Das Verbundvorhaben EnOB: WoSta4.0 befasst sich mit der Möglichkeit, Hygienevorschriften und Effizienzanforderungen bei der Trinkwarmwasseraufbereitung zu vereinbaren und dies durch regenerative Wärmeerzeuger zu begünstigen. Dazu werden smarte (=digital vernetzbare, intelligent geregelte) Wohnungsstationen entwickelt und vernetzte, hocheffiziente und regenerativen Wärmeversorgungen in Labor- und Feldmessungen sowie in Systemsimulationen nachgewiesen. In Zusammenarbeit mit drei Herstellern, einem Umsetzungspartner und einem Forschungsinstitut werden sieben Referenzgebäude und drei Demogebäude untersucht.
Ansprechpersonen
Peter Pärisch
ISFH
E-Mail: paerisch@isfh.de
Wir wünschen den neuen Projekten der Forschungsinitiative Energiewendebauen viel Erfolg!
Veranstaltungen - vergangene
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Einblick in die letzten Veranstaltungen der Forschungsinitiative Energiewendebauen:
September
Oktober
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Veranstaltungen - kommende
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Überblick über die kommenden Veranstaltungen der Energiewendebauen: SAVE THE DATE!
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Publikationen / Neuigkeiten
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In der letzten Zeit gab es viele nationale und internationale Förderaufrufe, über die die Energiewendebauen berichtet hat. Von besonderer Wichtigkeit ist hier der Förderaufruf „Klimaneutrale Wärme und Kälte“, mit dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Unternehmen und Forschungseinrichtungen dazu aufruft, mit ihren Ideen einen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten. Erstmalig besteht auch die Möglichkeit, sich für so genannte Mikroprojekte zu bewerben.
Auf der Website der Energiewendebauen finden Sie eine Übersicht der News, die regelmäßig herausgebracht werden: Diesen Monat fand beispielsweise die FVEE-Jahrestagung im Berliner Umweltforum statt, bei der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Konzepte und Strategien präsentiert haben, mit denen die Wärmewende technisch, wirtschaftlich und politisch umgesetzt werden kann. Die wissenschaftliche Begleitforschung zeigte, welchen Beitrag die Forschungsinitiative Energiewendebauen hierzu leistet.
Interessante Hinweise auf Veranstaltungen außerhalb der Forschungsinitiative Energiewendebauen sammeln wir auf folgender Seite - gerne können Sie uns Veranstaltungshinweise zusenden, die wir einfügen:
Bitte mitwirken!
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Wir wünschen uns eine aktive Mitwirkung und Präsenz der Projekte in den Kommunikationskanälen der Forschungsinitiative Energiewendebauen!
Sie haben eine Publikation veröffentlicht?
Sie organisieren eine Veranstaltung?
Schicken Sie uns gerne Informationen an BF-EWB@dgs-berlin.de
Bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
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