Ein Ziel der wissenschaftlichen Begleitforschung Energiewendebauen ist es, die Forschungsprojekte miteinander zu vernetzen und den Austausch untereinander zu fördern. Das Projektleitungstreffen im April beim Fraunhofer IIS in Dresden und auch das Monitoring-Forum im Mai beim Living Lab NRW in Wuppertal bieten dafür eine gute Gelegenheit. Die Begleitforschung initiiert zudem netzwerkübergreifende Studien, um dem Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestands näher zu kommen. Zwei der aktuell laufenden Studien werden in der Rubrik "Publikationen / Neuigkeiten" genauer vorgestellt.
Auch in dieser Ausgabe des EWB-Updates werden Ihnen wieder zwei neue Projekte der Forschungsinitiative Energiewendebauen vorgestellt. Themen der Projekte sind zum einen Wärmepumpenheizungen mit gebäudeintegrierten Wärmequellen und zum anderen die energieeffiziente Kältenutzung.
Am 02.03.2023 findet die nächste EWB-Stunde statt, in der Herr Dirk Krüger vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. das Projekt Modulus vorstellen wird: Modulare Leistungsübergabestation.
Mehr Informationen zu den genannten und weiteren interessanten Veranstaltungen finden Sie unten in der Rubrik zu den kommenden Veranstaltungen.
Viel Spaß bei der Lektüre!
Vorstellung neuer Projekte
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Ausführlichere Informationen zu den Vorhaben und zu den Projektpartnern finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten, die wir unter der Vorstellung verlinkt haben.
Kurztitel |
EnOB: TriValent |
Laufzeit | 10.2022 bis 09.2025 |
EnOB: TriValent - Wärmepumpenheizung mit gebäude-integrierten Wärmequellen
Die Effizienz von Wärmepumpen steigt mit steigender Quellentemperatur. Der Einsatz von mehreren Wärmequellen erlaubt es, die Quelle mit der höchsten Temperatur einzusetzen und so die Verdampfungstemperatur der Wärmepumpe zu erhöhen. Das Forschungsprojekt TriValent verwendet, wie der Name schon andeutet, drei Wärmequellen, nämlich die Außenluft, die Solarstrahlung mittels eines fassaden-integrierten Massivabsorbers und einen Erdkollektor, der zur Speicherung der Solarenergie verwendet wird. Der Erdkollektorspeicher besteht aus horizontal verlegten PE-Rohren – ähnlich einer Fußbodenheizung - die unterhalb der Isolation der Bodenplatte eines Gebäudes verlegt ist. Der Speicher ist somit nach oben isoliert und auf die Größe des Gebäudes beschränkt. Das Erdreich unterhalb des Gebäudes wird thermisch aktiviert und als Speicher verwendet. Als Solar-Massivabsorber dient die äußere Betonschale eines Sandwich-Fertigbauelements, in die eine Wärmeträgerrohrschleife eingegossen ist.
TriValent: Wärmepumpenheizsystem mit drei Wärmequellen
Die drei Quellen sind über einen Solekreis mit der Wärmepumpe verbunden. Abhängig von der Quellentemperatur können diese einzeln, parallel oder in Serie als Quelle für die Wärmepumpe eingesetzt werden. Gleichzeitig ist ein Regenerieren des Erdkollektorspeichers möglich.
Da der Erdkollektorspeicher auf die Grundfläche des Gebäudes beschränkt ist, reicht der Wärmeinhalt nicht aus, um als saisonaler Speicher den gesamten Wärmebedarf des Gebäudes zu decken. Für den Einsatz als Mittelfristwärmespeicher ist ein geringeres Speichervolumen ausreichend und die Investitionskosten werden gegenüber einem Saisonspeicher verringert. Um den Wärmebedarf des Gebäudes zu decken, wird zusätzlich ein Außenluftwärmeübertrager eingesetzt, der in der Übergangszeit einen effizienten Betrieb der Wärmepumpe sicherstellt.
Da die Außenluft an kalten Wintertagen eine sehr niedrige Quellentemperatur bietet, soll in dieser Zeit der Erdkollektorspeicher als Quelle dienen. Dazu muss eine Betriebsstrategie für das System erstellt werden, welche die gespeicherte Energie bestmöglich einsetzt. Diese soll über eine Systemsimulation und die Validierung durch eine Pilotanlage entwickelt werden.
Die Vorteile von TriValent sind:
-> bei begrenztem Flächenangebot
-> Kein aufwendiges Genehmigungsverfahren
Zusätzlich entwickelt das Team ein Auslegungstool zur Planung von Wärmepumpenheizungen mit drei Wärmequellen.
Frau Lauffer und Prof. Schweigler möchten sich gerne mit anderen Forschungsgruppen zu Wärmepumpenheizsystemen mit mehreren Wärmequellen, zur Simulation von Erdkollektoren, zu Solarmassivabsorbern und zur Optimierung von Regelstrategien austauschen.
Ansprechperson
Annemarie Lauffer, Christian Schweigler
Hochschule München, Fakultät 05: Versorgungs- und Gebäudetechnik, Forschungsinstitut CENERGIE
E-Mail: annemarie.lauffer@hm.edu, christian.schweigler@hm.edu
Kurztitel | EnOB: EISKIG |
Laufzeit | 09.2022 bis 08.2025 |
EISKIG - Energy Intelligence System für smarte Kältesysteme in Industriegebäuden
"Je nach Ausgangssituation der bestehenden Kälteversorgungsanlagen in Industriegebäuden sollen mit den im Projekt entwickelten KI-basierten Optimierungsstrategien Energieeinsparungen von bis zu 15 % erreicht werden", beschreibt Arthur Stobert von der Technischen Universität Darmstadt das Ziel des Projekts EISKIG. „Dazu werden wir das KI-basierte System an ausgewählten Kälteversorgungsanlagen von Praxispartnern entwickeln, implementieren und validieren".
Das Forschungsprojekt EISKIG befasst sich mit der Entwicklung eines autonom agierenden Systems, das mit Hilfe von KI-basierten Optimierungsmethoden die Betriebsstrategie von Kälteversorgungsanlagen in Industriegebäuden selbstständig analysiert und optimiert, um die Energieeffizienz und Energieflexibilität zu steigern, die Implementierungskosten zu minimieren und die Nutzerakzeptanz zu erhöhen. Die zu entwickelnde KI soll das Kälteversorgungssystem selbständig regeln, wobei mögliche Strategien und Entscheidungen durch Methoden zur verbesserten Interpretierbarkeit mit ihrer Begründung aufgezeigt werden sollen. Darüber hinaus soll eine Art Fallback-Strategie in das System eingebaut werden, falls der von der KI umgesetzte Vorschlag schlechter abschneidet als die Standardregelung.
Ansprechperson
Arthur Stobert
Technische Universität Darmstadt - Fachbereich Maschinenbau - Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW)
E-Mail: a.stobert@ptw.tu-darmstadt.de
Wir wünschen den neuen Projekten der Forschungsinitiative Energiewendebauen viel Erfolg!
Veranstaltungen - vergangene
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Einblick in die letzten Veranstaltungen der Forschungsinitiative Energiewendebauen:
Veranstaltungen - kommende
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Überblick über die kommenden Veranstaltungen der Energiewendebauen: SAVE THE DATE!
Februar/März
März
[Zu den Veranstaltungen außerhalb der EWB]
[Mehr zur Veranstaltung und Teilnahme]
April
[Mehr zu Programm und Anmeldung]
[Mehr Informationen zum Projektleitungstreffen]
Mai
Publikationen / Neuigkeiten
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Beteiligung an Studien der Forschungsinitiative Energiewendebauen
EWB - Hemmnisstudie
Um die Hemmnisse auf dem Weg zu einem klimaneutralen Gebäudebestand zu ermitteln, zu analysieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten, entsteht eine gemeinsame Hemmnisstudie. Einige von Ihnen hatten bereits im letzten Jahr Hemmnisse festgehalten. Für die Studie wurde nun eine Gruppe auf der EWB-Kooperationsplattform erstellt und eine Tabelle mit den bereits gesammelten Hemmnissen angelegt. Sie können sich gerne an der Hemmnisstudie beteiligen, indem Sie Hemmnisse in der Umfrageapp eintragen oder bereits vorhandene Hemmnisse und die dazugehörigen Lösungsansätze im Forum diskutieren.
EWB- Open PeerReview - Prozess zum Thema ‘Sustainable Readiness Assessment’
Das Journal SDEWES sprach sich für eine Zusammenarbeit mit EWB aus, um einen Open-Peer-Review-Prozess (OPR) zu testen und ggf. dann auch zu implementieren. Durch den OPR soll ein Raum geschaffen werden, in dem ein offener, fachspezifischer Diskurs zwischen den Expert:innen des Forschungsnetzwerkes schon in der Reviewphase stattfinden kann.
Wir planen im März einen ersten OPR-Prozesses zu starten mit dem Artikel: “Further development of the Technology Readiness Level (TRL) to a more comprehensive ‘Sustainable Readiness Assessment’ to assess both, the comprehensive system readiness and the sustainability of new technologies in the context of the research initiative Energiewendebauen.” Dieser Artikel präsentiert die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie von Begleitforschung und EWB-Projekten.
Wir nutzen die Gelegenheit und laden die gesamte wissenschaftliche Gemeinschaft, die an diesem Pilotprojekt interessiert ist, dazu ein, aktiv an dem Diskurs über das Thema des Artikels teilzunehmen.
Haben Sie ebenfalls eine Publikation, die Sie für eine Diskussion vorschlagen und veröffentlichen möchten? Dann kontaktieren Sie uns per E-Mail: BF-EWB@dgs-berlin.de
Außerdem gibt es einige Veröffentlichungen auf der Website der Energiewendebauen. Sie finden dort eine Übersicht der News, die regelmäßig herausgebracht werden.
Interessante Hinweise auf Veranstaltungen außerhalb der Forschungsinitiative Energiewendebauen sammeln wir auf folgender Seite - gerne können Sie uns Veranstaltungshinweise zusenden, die wir einfügen:
Bitte mitwirken!
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Wir wünschen uns eine aktive Mitwirkung und Präsenz der Projekte in den Kommunikationskanälen der Forschungsinitiative Energiewendebauen!
Sie haben eine Publikation veröffentlicht?
Sie organisieren eine Veranstaltung?
Schicken Sie uns gerne Informationen an BF-EWB@dgs-berlin.de
Bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
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