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EWB-Update

Das EWB-Update ist eine monatliche Information der Wissenschaftlichen Begleitforschung Energiewendebauen.

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Liebe Leser:innen,

 

vom 3. bis 8. März sind ca 20 Projekte der Energiewendebauen auf dem gemeinsamen Messestand auf der Light + Building in Frankfurt vertreten, am 6. und 7. März findet der EWB - Kongress statt an den anderen Tagen stehen noch weitere Punkte im Programm. Der Gebäudesektor hat einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten. Die Kombination aus Messe und Kongress schafft eine direkte Verbindung zwischen Forschung und Praxis und bietet allen Akteur:innen der Energiewende Einblick in neueste Forschungsergebnisse aus dem Bereich der nachhaltigen Energieversorgung von Gebäuden.

 

Im April findet dann schon das Projektetreffen in Kassel statt. Auch das ist schon fleißig in Planung.

 

In der nächsten EWB-Stunde am 5. März 2024 stellt Herr Dr. Andrej Jentsch von der AGFW-Projekt GmbH, einem Tochterunternehmen des Energieeffizienzverbands für Wärme, Kälte und KWK, die Ressourcenexergieanalyse (REA) vor. Sie bietet einen umfassenden Ansatz, der nicht nur eine bedeutsame Alternative zur Primärenergieanalyse darstellt, sondern ein Schlüssel zu weniger Greenwashing und mehr Klimaschutz sein kann.

 

Mehr Informationen zum Kongress, dem Projektetreffen oder der EWB-Stunde finden Sie in der Rubrik "Veranstaltungen - kommende".

 

Wir haben die neue Rubrik "Vorstellung beendeter Projekte" eingeführt, in der wir in diesem Update das bereit beendete Mikroprojekt AMELi vorstellen. Die Durchführbarkeitsstudie befasste sich mit der technischen und ökonomischen Umsetzbarkeit eines Luft-Erd Wärmetauschers (L-EWT) zur deutlichen Effizienzsteigerung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe (LWP), insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen.

 

In der Rubrik "Vorstellung neuer Projekte" gibt es diesmal vier Interviews: UrbanGroundHeat beschäftigt sich mit der Wärmewende in urbanen Bestandsquartieren / der Erschließung von oberflächennaher Geothermie in Abhängigkeit der technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Randbedingungen und das Verbundvorhaben EEW befasst sich mit der Integration und Entwicklung eines skalierbaren thermochemischen Energiespeichers zur ganzjährigen Versorgung von Quartieren mit erneuerbarer Wärme. Außerdem wird das Projekt ESYS_LW_III vorgestellt. Hier geht es um die Weiterentwicklung des Energiesystems vom Campus Lichtwiese mit der Integration erneuerbarer Energiequellen und Abwärme. Bei der vierten Projektvorstellung erfahren Sie etwas über das Projekt PlaWaTT. Es wird eine Plattform entwickelt, auf der Tools und Maßnahmen für die Wärmetransformation übersichtlich dargestellt und hinsichtlich ihrer Wirkungen und nötiger Voraussetzungen charakterisiert werden.

 

Viel Spaß bei der Lektüre!

 

 

 

Mitmachen

 

 

Laufende Kurzbefragung zum Monitoring

 

Die Wissenschaftliche Begleitforschung führt derzeit eine Abfrage zu den in Monitoring-Projekten verwendeten Konzepten, Daten und Anwendungen durch. Die Teilnahme an der Befragung dauert 2-3 Minuten und ist bis zum 15. März HIER möglich.

 


QuaSi II Projekt - Software Release GenSim

 

GenSim ("Generische Gebäudesimulation") ist ein kürzlich veröffentlichtes open-source Werkzeug für die thermische Gebäudesimulation, basierend auf der Software EnergyPlus®. GenSim verfügt über eine Graphical User Interface (GUI) mit hinterlegten Standarddaten und Gebäudetypologien (z. B. MFH), um mit geringem Aufwand auch in der frühen Planungsphase eine zeitlich hochaufgelöste Energiebedarfsermittlung von einzelnen Gebäuden bis hin zu Stadtquartieren durchführen zu können.

 

Grafik GenSim

 

GenSim kann von allen kostenfrei hier heruntergeladen und verwendet werden. Eine Anleitung zur Installation und Bedienung gibt es im Online-Handbuch.

 

Wer an mehr Informationen interessiert ist, findet auf unserer Projekt-Homepage weiterführende Details und Publikationen.


Wir freuen uns über eine rege Anwendung sowie Feedback aus der EWB-Community (info@siz-energieplus.de).

 

 

 

Vorstellung beendeter Projekte

 

 

Ausführlichere Informationen zu den Vorhaben und Projektpartner:innen finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten, die wir unter der Vorstellung verlinkt haben.

 

 

Kurztitel

Mikroprojekt: AMELi

Laufzeit

07.2023 bis 12.2023

 

Mikroprojekt: AMELi - Analyse von Machbarkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Luft-Erdwärmetauschern als Wärmequelle für Luft/Wasser-Wärmepumpen

Im letzten Jahr interviewte Herr Hinze aus dem Modul 1/5 der Begleitforschung Herrn Rauber vom Mikroprojekt AMELi - Analyse von Machbarkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Luft-Erdwärmetauschern als Wärmequelle für Luft/Wasser-Wärmepumpen (LWP). Bei Luft-Erdwärmetauschern (L-EWT) handelt es sich um eine Technologie, bei der Umgebungsluft durch im Erdreich verlegte Rohre geleitet wird, um diese im Winter zu erwärmen bzw. optional im Sommer abzukühlen. Das Ziel der Studie war es, die Frage zu beantworten, ob ein L-EWT für das Klima in Deutschland unter technischen und ökonomischen Gesichtspunkten sinnvoll zur Effizienzsteigerung von LWP eingesetzt und inwiefern durch die zusätzliche Nutzung des L-EWT im Sommer zu Kühlzwecken und zur Regeneration des Erdreichs die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems erhöht werden kann. Herrn Raubers Herzensangelegenheit war in diesem Projekt die Energieeinsparung. 

Luft-Erdwärmetauscher

Nachdem das Projekt nun beendet ist, sind hier die Ergebnisse:

Im Rahmen des Mikroprojektes AMELi (Analyse der Machbarkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Luft-Erdwärmetauschern als Wärmequelle für Luft/Wasser-Wärmepumpen) wurde untersucht, ob die Effizienz einer Luft/Wasser-Wärmepumpe mittels Luft-Erdwärmetauschers für die Bodeneigenschaften und das Klima Deutschlands gesteigert werden kann. Zu diesem Zweck wurde eine Parameterstudie über den Luft-Erdwärmetauscher mittels TRNSYS durchgeführt. Anhand von über 1600 Simulationen wurde die thermische Leistung des Luft-Erdwärmetauschers für verschiedener Parameterkonfigurationen bewertet und es konnte gezeigt werden, dass durch die Kombination eines Luft-Erdwärmetauschers mit einer Luft/Wasser-Wärmepumpe deren Quelltemperatur angehoben wird und dadurch die Effizienz gesteigert werden kann. Das Einsparpotential der untersuchten Varianten wurde aber durch den Verbrauch der zusätzlichen Ventilatoren überkompensiert wodurch der Betrieb unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten nicht sinnvoll war. Zusätzlich wurde gezeigt, dass in Deutschland mit sehr hohen Kosten für die Installation des Luft-Erdwärmetauschers zu rechnen ist. Hier besteht hohes Einsparpotential durch die Kombination mit ohnehin notwendigen Baumaßnahmen. Es ist jedoch anzumerken, dass die Simulationen teilweise unter idealisierten Bedingungen durchgeführt werden mussten. Um die wirtschaftliche Umsetzbarkeit eines Luft-Erdwärmetauschers am Standort Deutschland abschließend bewerten zu können und die Datenlage für die Simulationsstudie zu verbessern, sind weitere praktische Untersuchungen der Technologien notwendig.

 

 

 

Ansprechperson

Karsten Rauber

IZES

E-Mail: Rauber@izes.de

 

[Zur Projektseite]

 

 

 

Vorstellung neuer Projekte

 

 

Ausführlichere Informationen zu den Vorhaben und Projektpartnern finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten, die wir unter der Vorstellung verlinkt haben.

 

Kurztitel EnEff:Wärme: UrbanGroundHeat
Laufzeit 01.2023 bis 12.2025

 

EnEff:Wärme: UrbanGroundHeat - Wärmewende in urbanen Bestandsquartieren: Erschließung von oberflächennaher Geothermie in Abhängigkeit der technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Randbedingungen

 

Herr Dr. Dietrich Schmidt vom Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik berichtete der Begleitforschung im Kurzinterview am 8.12.2023 über die projektbezogenen Themen und Chancen für die Energiewende seines Projektes UrbanGroundHeat.   

„Hauptziel des Vorhabens ist es, neue oder weitere Ansätze zu finden, um die Wärmewende in Bestandsquartiere bringen zu können“, erklärte uns Dr. Dietrich Schmidt das Ziel der Projektarbeit. Er ergänzte: „Unsere Frage ist: Was können wir in der gebauten Umgebung machen? Wie können wir Quartiere CO2-neutral mit Wärme aus oberflächennaher Geothermie versorgen?“ Zusammen mit unterschiedlichen Akteuren, zum Beispiel mit Versorgungspartnern, die reale Fälle liefern, werden Handreichungen und Tools für Stadtwerke und auch Kommunen erarbeitet. Dazu werden die Quartiere sehr praktisch begleitet, berichtete Herr Schmidt.  

 

In diesem Bereich gibt es bereits einige Projekte und auch Ergebnisse und dennoch ist der Bereich der Umsetzung der Wärmewende im Bestand mit oberflächennaher Geothermie noch nicht sehr weit fortgeschritten, berichtete er. Darum ist geplant, hier einen Beitrag zu leisten und eine Art „Whitepaper“ über bestehende Hemmnisse sowie Empfehlungen zu erstellen, die helfen können, diese Hemmnisse zu überwinden. 

 

Ganz praktisch beschäftigen sich die Forschenden im Projekt auch mit der Erhebung von Daten über den Zustand und die Beschaffenheit der Gebäude in den Quartieren, die über Gebäudetypologie und Alter der Gebäude hinausgehen. „Auch eine spannende Diskussion im Konsortium sind öffentliche Flächen für die Nutzung von oberflächennaher Geothermie“, ergänzte Schmidt die vielfältigen Themen seines Projektes. Er berichtete hier beispielhaft über die Unterschiede in den einzelnen Kommunen, die das Thema so interessant und gleichzeitig so schwierig machen. 

 

Grafik Urban Ground Heat

 

Auf die Frage nach seinen Herzensthemen stellte Herr Schmidt die praktische Umsetzung der Wärmewende heraus und wünschte sich persönlich für das Thema Wärme einen höheren Stellenwert. Herr Schmidt hob hier die Wärmenetze im Niedertemperaturbereich mit geothermischer Anbindung besonders hervor.  

 

Für unsere EWB-Forschungsgemeinschaft haben wir interessante Themen für einen Austausch über die Projektgrenzen hinweg erfragt. Dietrich Schmidt nannte hier die Geothermie, Niedertemperaturnetze im Bestand, aber auch Digitalisierungsthemen als spannende Austauschthemen. 

  

Von Seiten der Begleitforschung können wir bei der Vernetzung unterstützen und Kontakte herstellen.   

 

Wir danken Herrn Schmidt herzlich für diesen spannenden Austausch und die ausführlichen Informationen über das vielseitige Vorhaben. 

 

 

 

Ansprechperson

Dietrich Schmidt

Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE)

E-Mail: dietrich.schmidt@iee.fraunhofer.de

 

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Kurztitel EEW
Laufzeit 01.2023 bis 12.2025

 

EEW – Integration und Entwicklung eines skalierbaren thermochemischen Energiespeichers zur ganzjährigen Versorgung von Quartieren mit erneuerbarer Wärme

 

In der Stromproduktion gibt es derzeit große Überschüsse durch Erneuerbare Energien – gleichzeitig verursacht der Wärmesektor noch einen großen Teil der CO2-Emissionen in Deutschland. Hier setzt das Projekt EEW an, indem es für zwei Modellregionen eine Kopplung der Erneuerbaren mit dem Wärmesektor umsetzt und einen Energiespeicher weiterentwickelt. Am 01.12.2023 unterhielten sich Nina Kellersmann, Sophie Zastrow (beide M1/5) und Sarah Kerber (M3) mit Heidi Quinger von GP JOULE über das Projekt EEW. Projektziel ist, eine kostengünstige, ressourcenschonende und effiziente Speichertechnologie für die regenerative Wärmebereitstellung in der Nahwärmeversorgung von Wohnquartieren zu entwickeln. Dabei wird ein ganzheitlicher Lösungsansatz verfolgt. 

Für ein solches Vorhaben müssen aufgrund der saisonalen Abhängigkeiten größere Strommengen vom Sommer in den Winter übertragen werden. Hierfür wird der bereits entwickelte thermochemische Energiespeicher auf Basis von gebranntem Kalk und Wasser weiterentwickelt. Zwei Reaktoren sollen für die Ein- und Ausspeicherung der Wärme an zwei Stellen sorgen. Wichtig ist dem Projekt, zentrale Lösungen zu finden und mehrere Quartiere anschließen zu können. 

 

Der Themenbereich Strom spielt eine wesentliche Rolle im Projekt und liegt Frau Quinger sehr am Herzen: „Der Inputparameter für uns ist der erneuerbare Strom. Wobei unsere Hoffnung auch ist, dass man zukünftig Flexibilität vergütet bekommt. Dass wir sagen können, wir sind relativ flexibel mit dem Speicher und mit der Stromnutzung, entnehmen dem Netz Strom zu gewissen Zeiten und bekommen ihn dafür auch sehr günstig“. Ungünstige Anreize würden z. B. derzeit noch durch Regelungen aus dem alten EEG gesetzt, die trotz Abregelungen von überschüssigem Strom Vergütungen für Besitzer:innen von Windparks vorsehen. 

Somit ist es keine Überraschung, dass Frau Quinger und das Projekt EEW besonders interessiert sind an einem Austausch innerhalb der EWB zum Strommarkt und zur Sektorenkopplung sowie zur erneuerbaren Umsetzung der Wärmeversorgung. 

 

Die Kopplung von Strom- und Wärmesektor kann auch einen positiven Beitrag für die Akzeptanz der Erneuerbaren vor Ort leisten, erzählt Heidi Quinger zuletzt noch aus ihrer Arbeit: „Wir sind natürlich auch viel in Kommunen unterwegs, um erneuerbare Wärmenetze zu bauen, auch z. B. mit einer großen Wärmepumpe, […] und wenn man sagen kann, wir bauen diese PV-Anlage an den Ortsrand, das gefällt ja nicht jedem, mit der dann aber auch die Wärmepumpe betrieben und das Wärmenetz gespeist wird, funktioniert das sehr gut für die Akzeptanz vor Ort.“ 

 

Wir bedanken uns für das schöne Interview und wünschen dem Team von EEW viel Erfolg bei diesem relevanten Projekt! 

 

 

 

Ansprechperson

Heidi Quinger

GP JOULE Think GmbH & Co. KG

E-Mail: h.quinger@gp-joule.de

 

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Kurztitel EnEff:Campus: ESYS_LW_III
Laufzeit 10.2023 bis 09.2028

 

Verbundvorhaben: EnEff:Campus: ESYS_LW_III - Weiterentwicklung des Campus Lichtwiese Energiesystems mit Integration erneuerbarer Energiequellen und Abwärme

 

„Wir machen an der TU Darmstadt die Energiewende im Kleinen“, fasst Prof. Christoph Kuhn im Kurzinterview sein Projekt ESYS_LW_III zusammen. Das Projekt baut auf den beiden Vorgängerprojekten auf und bringt die Energiewende auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt weiter voran. Phase III konzentriert sich nun auf die physische und digitale Integration zahlreicher Maßnahmen in das Energiesystem des Quartiers, wie die Umsetzung einer elektrischen Energiezelle und der Verbund von Abwärme, Solarthermie und einem geothermischen Speicher. 

Am 08.12. sprachen Sophie Zastrow, Nina Kellersmann (beide M5) und Sarah Kerber (M3) mit Herrn Prof. Christoph Kuhn über bereits erfolgte Fortschritte und die neuen Vorhaben für die Projektphase III. 

Der Campus Lichtwiese ist ein heterogenes, abgegrenztes Quartier mit Bestandsgebäuden und einem eigenen durch einen Contractor betriebenen Kraftwerk. Besonders vorteilhaft ist, dass die TU Darmstadt als autonome Universität ein eigenes Baudezernat hat, das am Projekt beteiligt ist, so Herr Kuhn: „Aus meiner Perspektive war es nur so möglich, in relativ kurzen Zeiträumen Dinge zu planen und auch umzusetzen.“ Das umfangreiche Projekt deckt ein breites Themenspektrum ab, mit zahlreichen Maßnahmen, die realisiert, messtechnisch erfasst und bei Bedarf angepasst werden. Hieraus resultieren vielzählige Anknüpfungspunkte für Austausch innerhalb der EWB. 

 

Bereits entwickelt wurde u. a. ein digitales Modell, welches sämtliche Energieströme innerhalb des Campus misst. Dank des digitalen Zwillings konnte die Universität beispielsweise in der Energiekrise Ende des Winters genau nachweisen, wie viel Energie eingespart wurde. Auch beim Priorisieren von Sanierungen hilft der digitale Zwilling. Künftig soll der digitale Zwilling aktiv steuernden Einfluss auf die Produktions- und Verbrauchsregelung nehmen. 

 

In Christoph Kuhns eigenem Fachgebiet Architektur wurde im Rahmen des Projekts erfolgreich ein flächiges Heizungssystem mit Deckensegeln getestet, wodurch die Vorlauftemperatur deutlich gesenkt werden konnte. Das neue Deckenheiz-System wird nun im gesamten Architektur-Gebäude installiert werden, um kompatibel für eine Fernwärme auf Niedertemperatur zu sein.

 

Das interdisziplinäre Projekt wird neben der Architektur von den Fachgebieten Thermodynamik, Elektrik und Informatik bearbeitet. Dies schätzt auch Christoph Kuhn sehr: „das ist ja das Schöne an dem Projekt, dass man dadurch in solche Bereiche auch reinschauen kann.“  

 

Für die dritte Projektphase wünschen wir ESYS_LW_III viel Erfolg und wir sagen Danke an Herrn Kuhn für den umfassenden Projekteinblick und das nette Interview. 

 

 

Ansprechperson

Christoph Kuhn

Technische Universität Darmstadt - Fachbereich Architektur - Entwerfen und Nachhaltiges Bauen

E-Mail: kuhn@enb.tu-darmstadt.de

 

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Kurztitel EnEff:Wärme: PlaWaTT
Laufzeit 11.2023 bis 10.2026

 

Verbundvorhaben: EnEff:Wärme: PlaWaTT - Plattform für Wärmetransformations-Tools und -Maßnahmen: Bewertung und Charakterisierung von Konzepten und Werkzeugen für die Dekarbonisierung des Wärmesektors

 

Am 11.12.2023 berichtete Dr. Anne Hagemeier vom Fraunhofer UMSICHT Nina Kellersmann und Sophie Zastrow (beide M5) in einem Kurzinterview von ihrem Projekt PlaWaTT. Im Projekt wird eine Plattform erstellt, die bestehende Maßnahmen und Tools zur Wärmeplanung in den Kommunen sowie zur Transformation von Wärmenetzen anwendungsorientiert vorstellt.

 

„Es gibt viele Dienstleister, die jetzt neu auf den Markt kommen und die Energiewende ist so komplex, dass Excel für diese Themen nicht mehr ausreichend ist. Stattdessen braucht man entsprechende Tools und da gibt es einfach eine riesige Vielfalt, sodass sich eigentlich kaum jemand da zurechtfindet“, erklärte uns Frau Hagemeier. Die betrachteten Tools reichen von der Vorplanungsphase (z.B. zur Datenerhebung und Bedarfsermittlung) über die Systemplanung und -dimensionierung bis hin zur Betriebsanalyse. Viele der Tools sind sektorspezifisch und schwer miteinander zu koppeln. Diese Vielfalt macht es für Akteure in der Wärmeplanung schwer, die passenden Werkzeuge für die jeweilige Fragestellung zu finden. Dies soll die Plattform ändern. Frau Hagemeier liegt besonders am Herzen, existierende Informationen auffindbar zu machen und nutzerfreundlich aufzubereiten. 

 

Zielgruppen des Projekts sind Wärmenetzbetreibende, Kommunen und besonders die Dienstleister der Wärmeplanung. Um die Praxisperspektive stärker einzubeziehen, wird ein Begleitkreis, zusammengesetzt aus verschiedenen Anwendergruppen, Bedarfe sammeln und Feedback zur Plattform geben. Für die Multiplikation der Projektergebnisse im Netzwerk ist der Projektpartner ASEW (Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung) zuständig.  

 

Austauschen würden sich Frau Hagemeier und das Projektteam gerne zur Transformation von Wärmenetzen, zur kommunalen Wärmeplanung sowie zu Erfahrungen in der Projektumsetzung. Auch an einem Austausch mit Modul 4 zu den digitalen Aspekten des Projekts wäre sie interessiert. Im Gespräch wurde außerdem deutlich, dass für PlaWaTT unsere Formate wie die EWB-Stunde, der Newsletter oder Clustertreffen besonders hilfreich sein können, um im weiteren Projektverlauf die Plattform bekannt zu machen.  

 

Wir sagen Danke an Dr. Anne Hagemeier für das nette Interview und wünschen dem Projektteam viel Erfolg bei der Plattformentwicklung und der Verbreitung der Ergebnisse! 

 

 

Ansprechperson

Anne Hagemeier

Fraunhofer UMSICHT

E-Mail: anne.hagemeier@umsicht.fraunhofer.de

 

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Veranstaltungen - vergangene

 

 

Einblick in die vergangenen Veranstaltungen der Forschungsinitiative Energiewendebauen:

 

EWB-Stunde

In der ersten EWB-Stunde im Jahr 2024 am 01. Februar präsentierten Christoph Schüring von der Effizienzbörse Deutschland GmbH, Detlef Malinowsky von der IBDM GmbH sowie Dr. Mathias Ziebarth und Dr. Andreas Wunsch vom Fraunhofer Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB Ergebnisse des Projektes RLT-Opt („Durchgängige Methoden für die ganzheitliche Betriebsoptimierung von raumlufttechnischen Anlagen“).

Das Projekt adressiert das Problem ineffizienter raumlufttechnischer Anlagen (RLT-Anlagen) in deutschen Nichtwohngebäuden. Die ca. 1.000.000 Lüftungsanlagen im Gebäudebestand sind für schätzungsweise 8% des deutschen Gesamtstromverbrauchs verantwortlich (Stand: 2022), energetische Inspektionen wurden jedoch nur (geschätzt) bei weniger als 3% der Anlagen durchgeführt, obwohl dabei häufig hohe Energieeinsparpotenziale identifiziert werden.

 

Bei RLT-Anlagen wird häufig auf Monitoring-Komponenten verzichtet, sodass gewöhnlich zu wenig Daten zu Betriebszuständen vorliegen. Hier setzt das Projekt an und identifiziert mittels eines mobilen und stationären Monitoringkonzepts Schwachstellen und Einsparpotenziale. Ziele sind die Optimierung des Betriebs, Einsparung von Energie, Kosten und CO2, sowie damit einhergehend eine Steigerung der Ressourceneffizienz und eine die Verlängerung der Lebensdauer der RLT-Anlagen.

 

RTL-Opt Home Dashboard

 

Auf Basis gesammelter Daten werden Anlagenbetreiber:innen in die Lage versetzt, bereits frühzeitig fundierte Entscheidungen zu treffen (z. B. Betriebsanpassung, Komponententausch). Im Zuge eines umfangreicheren stationären Monitorings vermitteln Live-Dashboards wichtige Informationen zu Betriebszuständen und Kennzahlen, sodass Verantwortliche vor Ort den Anlagenbetrieb eigenständig und fortlaufend energiesparend anpassen können. Wichtige Hebel sind bedarfsgerechte Anpassungen der Betriebszeiten, der Volumenströme der RLT-Anlagen sowie Schwellwerte für die (De-)Aktivierung bestimmter Betriebsmodi.

 

Im Projekt wurden vier Liegenschaften beispielhaft untersucht: zwei kleine Industriebetriebe, ein Krankenhaus und ein großer Bürogebäudekomplex. Durch die durchgeführte Optimierung wurden durchschnittliche Stromeinsparungen von >30 % erzielt. Der Volumenstrom für die Belüftung des Kellerbereichs einer Liegenschaft konnte um 39 % gesenkt werden, was einer Reduktion des Strombedarfs um 78 % entspricht. Jährlich können somit ca. 270.000 kWh bzw. 198 t CO2-eq eingespart werden.

 

Hier geht es zu der Präsentation der EWB-Stunde und einer Übersicht der Veranstaltungsberichte.
 

Die Termine für 2024 stehen bereits im Veranstaltungskalender der Begleitforschung Energiewendebauen.

 

 

Veranstaltungen - kommende

 

 

MÄRZ

 

EWB-Stunde

In der nächsten EWB-Stunde am 5. März 2024 stellt Herr Dr. Andrej Jentsch von der AGFW-Projekt GmbH, einem Tochterunternehmen des Energieeffizienzverbands für Wärme, Kälte und KWK, die Ressourcenexergieanalyse (REA) vor. Sie bietet einen umfassenden Ansatz, der nicht nur eine bedeutsame Alternative zur Primärenergieanalyse darstellt, sondern ein Schlüssel zu weniger Greenwashing und mehr Klimaschutz sein kann.

 

Klimaziele zu formulieren ist scheinbar einfach, das kann jeder Staat und jedes Unternehmen. Auch der auszuführende Hebel ist bekannt: Emissionsarme Technologien müssen eingeführt und fossile Brennstoffe ersetzt werden. Welcher Pfad hierfür genau eingeschlagen werden soll, darüber wird von den verschiedenen involvierten Gruppen jedoch heftig gestritten. Auch stößt die Analyse von Primärenergieverbräuchen mit immer mehr treibhausgasneutralen Technologien an ihre Grenzen und kann sogar zu Fehlschlüssen führen. Auf Grundlage der REA zeigt Herr Dr. Jentsch in seinem Vortrag u.a., wie durch die Auswahl von ressourcenschonenden Technologiekombinationen nicht nur mehr Klimaschutz, sondern auch die Vermeidung von Greenwashing im Energiebereich am besten erreicht werden kann.

 

Seine/ Die Kernthese ist dabei, dass in der Übergangszeit zu einem idealen, emissionsfreien Energiesystem alle vermeidbaren Verluste meist durch Einsatz von emissionsintensiven Ressourcen ausgeglichen werden müssen. Da die Bestimmung von Ressourcenexergieverbräuchen für alle Technologien grundsätzlich möglich ist, lässt sich mit der REA Verschwendung minimieren und somit auch der damit zusammenhängende Treibhausgasausstoß. Dadurch kann die REA einen wichtigen Beitrag zur Erstellung oder Validierung und Qualitätsprüfung von Transformationsplänen für Fernwärmenetze oder für die verpflichtenden kommunalen Wärmepläne leisten.

 

In seinem Vortrag wird Herr Dr. Jentsch nicht nur auf diese Themen eingehen, in dem er die grundlegenden Überlegungen der REA vorstellt, sondern auch auf den eigens von ihm entwickelten Exergieausweis, der das Verständnis für die REA verbessern soll. Er kann hierbei ähnlich wie der Energieausweis für Gebäude eingesetzt werden kann: „Damit hat man ein Werkzeug, um die Ressourcenexergieanalyse zu visualisieren. Man kann sehen, in welcher Dimension Verluste auftreten, Bedarf und Versorgung gegenüberstellen und langfristige und effiziente Lösungen finden.“

 

Wir freuen uns daher auf einen spannenden Vortrag, welcher uns nicht nur eine neue Methode für den Vergleich von Energiesystemen vorstellt, sondern auch die Relevanz der Ressourcenschonung in Anbetracht des Ziels, Emissionen zu senken, hervorheben wird - ein wichtiges Thema in der zukünftigen Energieforschung.

 

Weitere Information rund um das Thema Ressourcenexergieanalyse finden Sie hier.

 

[Hier geht es zum Termin und Teilnahmelink]


 

Light up the Future: 4. Kongress

Am 06. - 07. März 2024 findet unser vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderter Kongress Energiewendebauen im Rahmen der Light + Building auf dem Messegelände in Frankfurt statt.

Am 05. März findet im Rahmenprogramm der Solartag bei der Energiewendebauen am Messestand statt.
Der Messestand der Forschungsinitiative Energiewendebauen mit innovativen Produkten und vielen Informationen rund um die Forschungsinitiative und die Forschungsförderung ist vom 03. - 08. März auf der Messe in Halle 9.0 am Stand D54 zu finden.

Der Gebäudesektor hat einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten. Die Kombination aus Messe und Kongress schafft eine direkte Verbindung zwischen Forschung und Praxis und bietet allen Akteur:innen der Energiewende Einblick in neueste Forschungsergebnisse aus dem Bereich der nachhaltigen Energieversorgung von Gebäuden.

 

Wir freuen uns sehr auf Ihre aktive Teilnahme und Ihre individuelle Mitwirkung am 4. Kongress EWB im März 2024!

Haben Sie noch Fragen? Dann melden Sie sich gerne bei Frau Michele Bube (Bf-ewb@hs-bochum.de).


APRIL

 

Projektetreffen

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass wir uns für das nächste Projektetreffen der Forschungsinitiative Energiewendebauen bei den Projekten EnEff:Campus: IntrHo, EnEff:Stadt: CampusKassel2030 und EnOB: SLIM der Universität Kassel treffen werden:

 

am Mittwoch, den 10. April 2024 von 09:00 bis 18:00 Uhr + Abendveranstaltung
und Donnerstag, den 11. April 2024 von 08:30 bis 15:00 Uhr
.

 

Das Treffen findet in den Räumlichkeiten der Universität Kassel statt, wo auch die gastgebenden Projekte im Rahmen einer Führung besichtigt werden können.

 

Detaillierte Informationen zum Ablauf des Projektetreffens sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie hier unter den verschiedenen Reitern.

Für Nachfragen und weitergehende Informationen können Sie sich an Frau Michele Bube oder Frau Kyra Böhme (bf-ewb@hs-bochum.de) wenden.


Symposium "Kommunale Wärmeplanung"

Das Forschungsnetzwerk Energiesystemanalyse organisiert für Mitglieder vom 17.-18. April 2024 ein „Symposium zur kommunalen Wärmeplanung“ in Berlin.

 

Die Veranstaltung richtet sich gleichermaßen an Akteure aus der Forschung wie an relevante Akteure aus der Praxis, z. B. Stadtwerke, Planer:innen, Kommunen, etc. Primäres Ziel ist es, den Austausch zwischen Forschung und Praxis zu intensivieren und den Beitrag systemanalytischer Forschung zu Fragestellungen der Wärmewende und der Kommunalen Wärmeplanung zu identifizieren.

 

Sie werden die Möglichkeit haben, Workshops zu veranstalten und Posterbeiträge auszustellen. Die Veranstaltung ist auf 200 Personen limitiert, eine frühzeige Anmeldung lohnt sich.

 

[Hier können Sie sich registrieren und Mitglied werden]

 

 

Publikationen / Neuigkeiten

 

 

Einige Veröffentlichungen finden Sie auf der Website der Forschungsinitiative Energiewendebauen. Dort gibt es auch eine Übersicht der News, die regelmäßig herausgebracht werden.

 

Interessante Hinweise auf Veranstaltungen außerhalb der Forschungsinitiative Energiewendebauen sammeln wir auf folgender Seite - hierfür können Sie uns auch Veranstaltungshinweise zusenden, die wir gerne einfügen:

[ich bin neugierig]

 

 

Bitte mitwirken!

 

 

Wir wünschen uns eine aktive Mitwirkung und Präsenz der Projekte in den Kommunikationskanälen der Forschungsinitiative Energiewendebauen!

 

Sie haben eine Publikation veröffentlicht?

Sie organisieren eine Veranstaltung?

Schicken Sie uns gerne Informationen an BF-EWB@dgs-berlin.de

 

 

 

Bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!

 

 

Senden Sie uns eine Anmelde-Mail, um per Email über das aktuelle Update informiert zu werden.