Liebe Leser:innen,
in der letzten EWB-Stunde vor der Sommerpause am 04. Juli 2024 berichtet Herr Prof. Dr.-Ing. Gerd Grube vom Forschungsvorhaben MobiDik, welches den Aufbau und die Entwicklung einer Mobilen und Digitalen Lernfabrik für das Handwerk thematisiert.
Mehr Informationen zu der EWB-Stunde im Juli finden Sie in der Rubrik "Veranstaltungen - kommende".
Auch die Veranstaltungsberichte mit Präsentation zu den letzten beiden EWB-Stunden sind nun online. Am 2. Mai 2024 hielt Herr Tom Brand eine Präsentation zum Efficient Pit-Projekt.
In der EWB-Stunde am 06. Juni 2024 haben uns Prof. Dr. Bastian Schröter, Nico Ehlers, sowie Fabian Gierl das Verbundvorhaben „EnEff:Stadt: CircularGreenSimCity“ vorgestellt.
Hier geht es zu der Rubrik "Veranstaltungen - vergangene".
Diesmal haben wir außerdem für Sie zwei schon beendete und drei neue Projekte der Forschungsinitiative Energiewendebauen interviewed:
Unter "Vorstellung beendeter Projekte" finden Sie die Interviews zu folgenden Projekten:
In der Rubrik "Vorstellung neuer Projekte" können Sie sich mehr zu folgenden Interviews durchlesen:
Viel Spaß bei der Lektüre!
Vorstellung beendeter Projekte
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Ausführlichere Informationen zu den Vorhaben und Projektpartner:innen finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten, die wir unter der Vorstellung verlinkt haben.
Kurztitel | Plan4Heat |
Laufzeit | 03.2023 bis 11.2023 |
Mikroprojekt: Plan4Heat - Entwicklung eines integralen Rechenkerns zur Konzeptionierung und Auslegung von Quartierslösungen und Niedertemperaturwärmenetzen
Am 31.05.2024 interviewte Florian Hinze zum zweiten Mal Herrn Wirtz zu dem Projekt Plan4Heat. Das Projekt wurde nun erfolgreich abgeschlossen und im Rahmen unserer Vorstellung beendeter Projekte möchten wir die Ergebnisse präsentieren. Mit nPro, der im Projekt weiterentwickelten Software, können alle vier Wärmenetztypen berechnet werden (siehe Abbildung 1). Die Berechnung wurde angepasst und erweitert, unter anderem für Photovoltaik-Thermie (PVT) - der Kombination aus Wärmepumpen und Erdwärmesonden - und Netzmodelle.
Auf die Frage, warum kalte Nahwärmenetze (KNW) nicht viel häufiger realisiert werden, antwortete Herr Wirtz, dass die Planung relativ kompliziert sei. Das liege auch daran, dass es noch keinen Leitfaden dazu gebe. Die Kosten für KNW hängen von verschiedenen Faktoren ab. Bei geringem Anschlussgrad können die Kosten höher sein. Der Berechnungshorizont beträgt normalerweise 20 bis 30 Jahre und die jährlichen Kosten hängen von dessen Zeit ab. Auch die erwartete Entwicklung der Treibhausgaspreise und die Nutzung von Biomasse und deren Preis spielen eine Rolle. Die Preise für Erdwärmesonden sind oft hoch, während das Material vergleichsweise günstig ist. Die Kosten für die Wärmepumpe selbst variieren stark und hängen vom Gesamtprojekt sowie der Inanspruchnahme von Förderungen ab. Das führt dazu, dass die Berechnungen verschiedener Ingenieurbüros in manchen Fällen um 100 % voneinander abweichen.
Mit nPro können Vergleichsberechnungen durchgeführt werden, die wichtig sind, um die wirtschaftlichste Lösung zu finden. Manchmal werden jedoch politische Entscheidungen getroffen, die von einer reinen Kostenbetrachtung abweichen.
Abbildung 1: Wärmenetztypen
Es gibt verschiedene Preismodelle für Wärmenetze, darunter Arbeitspreis, Leistungspreis und Grundpreis. Das gewählte Modell hängt vom Betreiber ab. Ein einmaliger Anschlusspreis muss bei nPro noch berücksichtigt werden.
Neben den Kosten ist auch eine einfache Abrechnung wichtig. Im Bestand gibt es bisher nur ein bis zwei KNW-Projekte, daher fehlt es an Erfahrungen.
Die gestiegene Nachfrage nach dem Beginn der kommunalen Wärmeplanung führt zu einer größeren Nachfrage nach nPro. Ein noch größerer Anstieg der Nachfrage wird für die Zeit nach dem Abschluss der kommunalen Wärmeplanung erwartet.
Ansprechperson
Marco Wirtz
nPro Energy GmbH
E-Mail: m.wirtz@npro.energy
Kurztitel | NaWaeGe |
Laufzeit | 05.2023 bis 12.2023 |
Mikroprojekt: NaWaeGe - Nachhaltige und zukunftssichere Wärmeversorgung für Gewächshäuser mit Wärmepumpen
Das letztes Jahr durchgeführte und bereits hier vorgestellte Mikroprojekt NaWaeGe wurde am 5.6. von Herrn Hinze zu seinen Ergebnissen interviewt. In dem Projekt wurden verschiedene Systeme mit Großwärmepumpen für Gewächshäuser simuliert. Als Beispiel wurde ein Betrieb von der Stadt Straelen mit 18 Gewächshäusern und insgesamt 25000 m² Gewächshausfläche verwendet. Herr Chaigneau, Mitarbeiter des Projektes, sagte, dass Luft-Wärmepumpen zur Heizung von Gewächshäusern bis jetzt noch nicht günstiger als Fossilkessel seien, sich das aber bald und langfristig durch die weitere Entwicklung der Energiepreise ändern werde. Eine Wärmepumpe mit 500 kW hätte einen ROI (Return on Investment) im Jahre 2028 und je kleiner die Wärmepumpe, desto schneller gehe es. Je größer die Wärmepumpe, desto größer sei die Einsparung nach 20 Jahren. Die meisten Gartenbaubetriebe seien aber klein, und große Investitionen deshalb immer schwierige Entscheidungen. Die Gaspreise sind in letzter Zeit gefallen, die Strompreise sind jedoch weiterhin noch hoch. Laut Herrn Chaigneau müssten die CO2-Preise nur um 50 €/t steigen, um eine Preisparität zwischen fossilen Heizungen und Wärmepumpen zu erreichen. Photovoltaik ist prinzipiell eine gute und preisgünstige Option, aber die Flächen der Gartenbaubetriebe seien zu 90 % von Gewächshäusern belegt, sodass kein Platz für PV übrig sei. Solarmodule auf den Dächern seien in unseren Breiten nicht sinnvoll, da in der Regel 1 % weniger Licht den landwirtschaftlichen Ertrag um ca. 1 % verringere. In südlichen Ländern sei PV auf Gewächshäusern aber durchaus sinnvoll, weil die Sonneneinstrahlung dort hoch genug sei. Auch die kühlende Wirkung der Module und die Nutzung des PV-Stroms zur Gewächshauskühlung sei dort sinnvoll. Gewächshäuser würden nämlich auch verwendet werden, wenn es einen Kühlbedarf zur Kontrolle des Klimas gibt.
In dem Diagramm ist ein Kostenvergleich von einem System, bestehend aus einer 1-MW-Luft-Wasser-Wärmepumpe und einem Gaskessel, gegenüber einem rein fossil betriebenen System zu sehen. Dieses zeigt, dass die Wärmegestehungskosten schon ab 2026 für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe niedriger sind als bei 100%ig fossilen Systemen. Die Installation einer 1-MW-Luft-Wasser-Wärmepumpe hätte somit einen Return on Investment im Jahr 2029.
Abbildung 2: Vergleich der Wärmegestehungskosten einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit denen einer fossil betriebenen Heizung
Das Team von NaWaeGe würde sich über ein Anschlussprojekt freuen, jedoch benötigt es dafür Industriepartner, z.B. Wärmepumpenhersteller und Gartenbaubetriebe, die es noch sucht. Ein geeigneter Zeitpunkt wäre zum Beispiel, wenn ein Gewächshaus erweitert werden soll oder ein neues gebaut wird. Gesucht werden also Gartenbaubetreiber, die bereit für Innovationen sind.
Derzeit forscht das Team unter anderem an zwei anderen, größeren Projekten: Effizientes Heizen, bei dem Heizsysteme miteinander auf deren gesamter Lebensdauer verglichen werden, und einem, bei dem der Einsatz und Betrieb von Hybridsystemen (Gaskessel + Wärmepumpe) vereinfacht werden soll.
Ansprechperson
Matthieu Chaigneau
Fraunhofer Institute for Solar Energy Systems ISE
E-Mail: matthieu.chaigneau@ise.fraunhofer.de
Die Wissenschaftliche Begleitforschung Energiewendebauen bedankt sich bei den beiden Interviewpartnern für die Einblicke in die schon beendeten Projekte!
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Ausführlichere Informationen zu den Vorhaben und Projektpartner:innen finden Sie auf den jeweiligen Projektseiten, die wir unter der Vorstellung verlinkt haben.
Kurztitel | STRAWBERRIES |
Laufzeit | 12.2023 bis 12.2026 |
STRAWBERRIES - Entwicklung eines neuartigen Konzepts zur Kombination von Solarthermie und landwirtschaftlicher Flächennutzung durch bifaziale Flachkollektoren
Herr Thorsten Summ von der TH Ingolstadt, Institut für neue Energie-Systeme (InES), Bereichsleiter Gebäudeenergiesysteme, berichtete den Mitarbeiterinnen der Begleitforschung Nina Kellersmann, Liv Lehmann (M1/5, Hochschule Bochum) und Sonja Witkowski (M3) im Kurzinterview am 30.04.2024 über das Projekt STRAWBERRIES.
Der Beitrag des Projektes zur Energiewende sei, laut Thorsten Summ, einen effizienten Weg hin zu großflächigem Solarthermie-Ausbau mit Anbindung an (Nah-)Wärmenetze zu entwickeln.
Dabei sei die Flächenkonkurrenz mit PV-Freiflächenanlagen und der Landwirtschaft für die Installation von großflächigen Solarthermie-Anlagen eine Herausforderung. Als Lösungsansatz werden hierfür im Projekt Agri-Solarthermie-Kollektoren entwickelt, die nicht wie üblich mit bspw. 35 Grad nach Süden ausgerichtet sind, sondern flächensparend vertikal, mit einer Ost-West-Ausrichtung, installiert werden. Solche bifazialen Kollektoren, die von beiden Seiten bestrahlt werden können, wurden im vorherigen Forschungsprojekt flexLAC entwickelt und in einer Pilot-Anlage getestet. Dort lag der Anwendungsfokus allerdings auf die nach Süden ausgerichtete, konventionelle Aufständerung der Kollektoren im Sinne klassischer solarer Wärmenetze.
Im Projekt STRAWBERRIES soll nun eine Demo-Anlage gebaut werden, um das Potenzial für bifaziale Solarthermie-Anlagen auszuloten. Mit zu entwickelnden Indikatoren wird das neue System mit konventionellen Solarthermie-Anlagen verglichen, um die Anforderungen, sowie die Vor- und Nachteile zu bewerten.
Thorsten Summ selbst treibt bei seiner Forschungsarbeit besonders an: „dass auch in der Solarthermie noch echte Innovationen möglich sind.“ Er findet es spannend, wenn neue Fragestellungen aufgeworfen werden, die es sowohl wissenschaftlich zu beantworten gelte und die gleichzeitig das Potential hätten einen sichtbaren Impact für die Energiewende zu schaffen.
So erklärt er: „Genau diese Kombination ist eben so toll und deshalb habe ich Spaß daran, hier zu arbeiten.“
Abbildung 3: Logo STRAWBERRIES
Interessant wäre für das Projektteam um Thorsten Summ der Erfahrungsaustausch über das neue und innovative Thema der Agri-Solarthermie. Dabei würde er besonders gerne vor dem Hintergrund der kommunalen Wärmeplanung die Frage diskutieren, inwieweit Flächen, wann und mit welcher Technologie möglichst effizient genutzt werden sollten.
Thorsten Summ schätzt an der Begleitforschung, dass der Austausch zwischen den Projekten gefördert werde und wünscht sich eine Weiterführung dessen.
Ansprechperson
Prof. Dr.-Ing. Wilfried Zörner
Technische Hochschule Ingolstadt – Institut für neue Energie-Systeme
E-Mail: Wilfried.Zoerner@thi.de
Kurztitel | DUT- P: JUST PEPP |
Laufzeit | 01.2024 bis 12.2026 |
DUT- P: JUST PEPP – Gerechte Prozesse zur positiven Energieplanung in benachteiligten städtischen Gebieten
Am 06. Mai 2024 führten Karsten Rauber und Felix Rehmann von den Modulen 1 und 4 ein Interview mit Andreas Kress vom Klima-Bündnis - Europäische Kommunen in Partnerschaft mit indigenen Völkern.
„Wir setzen uns für faire und transparente Energieplanungsprozesse in benachteiligten Stadtgebieten ein“. beschreibt Andreas Kress den Hintergrund des Projekts. „Ziel ist es, als Klima-Bündnis sozial benachteiligte Gruppen besser einbinden zu können und Politik und Verwaltung geeignete Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen."
Das Projekt DUTP: JUST PEPP beschäftigt sich mit der Problematik, dass politische Anreizsysteme im Energiebereich vulnerable Gebiete in Städten oft nicht erreichen. Dies führt dazu, dass sich die Dekarbonisierung von Städten dramatisch verzögert und bereits bestehende soziale Ungleichheiten weiter verschärft werden. Um dies zu verhindern, wird im Projekt untersucht, wie Positive Energy Districts für, mit und von den Bürger:innen dieser Stadtgebiete geplant werden können. Konkret werden Möglichkeiten für energieeffiziente und flexible Lösungen im Gebäudebestand und im Stadtverkehr untersucht und gemeinsam mit den Kommunen umgesetzt.
Noch mehr Informationen finden Sie auch auf der Website von DUT-P: JUST PEPP.
Ansprechperson
Dr. Andreas Kress
Climate Alliance
E-Mail: a.kress@climatealliance.org
Kurztitel | EnEff:Wärme: SEKB-Adlerareal |
Laufzeit | 01.2023 bis 12.2025 |
Verbundvorhaben: EnEff:Wärme: SEKB-Adlerareal - Solare Energien für klimaneutrale Bestandsquartiere - ein ganzheitlicher Systemansatz am Beispiel des historischen Adlerareals
Am 12.3.2024 interviewte Florian Hinze von der Begleitforschung Herrn Binninger von dem Projekt 'SEKB-Adlerareal'. Ziel ist es, die Energiesysteme so einzusetzen, dass nicht nur eine bilanzielle, sondern eine über den ganzen Jahresverlauf hinweg klimaneutrale Versorgung des Kleinstquartiers Adlerareal mit erneuerbaren Energien von dem Gelände sichergestellt wird. Die JaKo Baudenkmalpflege und die DenkMalNachhaltig legt ihren Bauvorhaben schon heute zugrunde, dass diese den Forderungen nach Ressourcenschonung und Klimaneutralität folgen. Im Verbundvorhaben 'SEKB Adlerareal' wird erstmals der Ansatz verfolgt, dass Kleinstquartier weitestgehend allein mit den auf den Dachflächen anfallenden Solarenergien und der hier während der Heizperiode zu beziehenden Umweltwärme mit Hilfe eines ganzheitlichen Systemansatzes zu versorgen. Dafür arbeitet JaKo eng mit den Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen.
Für JaKo ist das Bauen im Bestand schon seit 130 Jahren im Fokus. Dabei achtet das Unternehmen auf ganzheitliche Nutzungskonzepte und eine passende Ortskernentwicklung. Vor kurzem wurde gemeinsam mit anderen Akteuren eine Kampagne für besonders erhaltenswerte Gebäude gestartet: Die orangene Liste. Dahinter steht der Gedanke, dass Gebäude nicht nur einen Gebrauchswert haben, sondern auch wichtige Kulturgüter sind. Zudem ist es in fast allen Fällen ökologischer, Gebäude zu sanieren als sie abzureißen und neu zu bauen. Herr Binninger sagte, dass der Denkmalschutz oft wegen der Beschränkungen, die er mit sich bringt, negativ gesehen wird. Dabei gibt es durchaus Konzepte, es muss aber stets zwischen der Erhaltung und der neuen Nutzung abgewogen werden.
Abbildung 4: Grafische Darstellung Adlerareal
Auf dem Adlerareal, das auf dem Bild zu sehen ist, begann ein soziales und ökologisches Projekt. Die Gebäude bilden zusammen ein Mehrgenerationenareal für Singles, junge Familien, Senioren etc. Das ökologische Ziel ist die Klimapositivität. Das soll durch die thermische und elektrische Aktivierung von Biberschwänzen erreicht werden. Dafür werden sechser und neuner cluster dieser Dachziegel gefertigt, deren Oberfläche eine rot gefärbte Photovoltaikschicht ist. Der thermische Teil, d.h. der Wärmetauscher, befindet sich an der Unterseite des Ziegels. Somit lassen sich gleichzeitig Strom und Wärme gewinnen, ohne dass ein Unterschied zu herkömmlichen Biberschwänzen erkennbar ist. Dadurch sollen Denkmalschutz und Energiewende miteinander vereint werden. Es gibt schon einen Prototypen, der in Kleinserie im Labor, unter anderem mit einem besonderen Glasdruckverfahren hergestellt wird. Jeder Ziegel kann dadurch etwas anders aussehen, wie bei den herkömmlichen Biberschwänzen.
Neben einem thermischen Energiespeicher soll auch ein Druckluftspeicher installiert werden. Der elektrische Strom vom Dach oder überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien aus dem Netz sollen verwendet werden, um die Kompressoren zu betreiben. Der Druckluftspeicher ist mit 11 MWh groß genug um lange Dunkelflauten zu überbrücken oder sogar um als saisonaler Energiespeicher verwendet zu werden. Der Stromnetzbetreiber soll den Speicher von außen steuern können um ihn netzdienlich zu betreiben und die Abwärme der Kompressoren soll so weit wie möglich für die Heizung genutzt werden. Auch die Kälte, die bei der Entspannung der Luft entsteht, soll nutzbar gemacht werden. Geplant ist ein mehrstufiges System aus 7 Kompressoren mit je 50 kW Leistung und 3 Turbinen. Die Dimensionierung läuft aber zur Zeit noch, sodass sich der Plan noch ändern kann. Untersucht werden Röhren oder Flaschen zur Speicherung der Druckluft. Die Entscheidung fiel auf einen Druckluftspeicher, weil damit auf seltene Erden verzichtet werden kann, die überwiegend mit gravierenden sozialen und ökologischen Folgen in China abgebaut werden. Bei den Gebäuden werden nachhaltige Baustoffe verwendet und das Energiesystem soll natürlich ebenfalls nachhaltig sein. Das Druckluftsystem wurde von Georg Tränkl entwickelt.
Eine weitere Wärmequelle neben den Biberschwänzen soll ein Geokollektor sein und die Tiefgarage soll ebenfalls thermisch aktiviert werden. Der Wärmespeicher soll durch einen Eisspeicher im Gewölbe des Gebäudes ergänzt werden. Herr Binninger sagte: “Wir verfolgen einen LowTech-Ansatz bei der Hardware, wobei die Software und Steuerung wiederum sehr anspruchsvoll sind.”
Im weiteren Verlauf des Projekts soll auch die Wirtschaftlichkeit bewertet werden.
Herrn Binninger ist es ein Herzensanliegen, historische Ansätze ressourcenarm in die Zukunft zu überführen und sie gut in die Gemeinden zu überführen. Die ganzheitliche Betrachtung, um das System dienlich für die Menschen und den Planeten zu gestalten, ist ihm wichtig. Von der Begleitforschung wünscht er sich, dass sie das Projekt sichtbar macht und mit anderen Projekten vernetzt.
Ansprechperson
Matthias Binninger
JaKo Baudenkmalpflege GmbH & DenkMalNachhaltig GmbH
E-Mail: mb@denkmalnachhaltig.com
Wir bedanken uns herzlich bei den Interviewten für diese spannenden Einblicke in die neuen Projekte der Begleitforschung Energiewendebauen und freuen uns unterstützend dabei zu sein!
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Einblick in die vergangenen Veranstaltungen der Forschungsinitiative Energiewendebauen:
EWB-Stunde Mai
In der letzten EWB-Stunde vom 2. Mai 2024 hielt Herrn Tom Brand, M.Sc. vom Solites - Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme, eine Präsentation zum Efficient Pit-Projekt. Dieses Projekt zielt darauf ab, hoch effiziente Erdbecken-Wärmespeicher für nachhaltige Wärmenetze zu entwickeln.
Hier können Sie sich den kompletten Veranstaltungsbericht + Vortragsfolien anschauen.
EWB-Stunde Juni
In der EWB-Stunde am 06. Juni 2024 haben uns Prof. Dr. Bastian Schröter vom Zentrum für Nachhaltige Energietechnik der Hochschule für Technik Stuttgart, Nico Ehlers vom Lehrstuhl für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen der Technischen Universität München sowie Fabian Gierl von der Beratungsgesellschaft Drees & Sommer das Verbundvorhaben „EnEff:Stadt: CircularGreenSimCity“ vorgestellt. Das Projekt erforscht die Multidimensionalität von Optimierungsfragen in der Stadtquartierplanung, um minimale Emissionen eines Quartiers aus Gebäuden und Verkehr bei gleichzeitig optimaler Wasserbewirtschaftung und Abkühleffekten durch Stadtgrün zu erreichen.
Ein ausführlicher Bericht der Veranstaltung folgt in Kürze.
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JULI
EWB-Stunde
In der letzten EWB-Stunde am 04. Juli 2024 vor der Sommerpause berichtet Herr Prof. Dr.-Ing. Gerd Grube, Geschäftsführer der Ingenieurgesellschaft für Automatisierung und Rationalisierung, und ehemaliger Rektor der SRH Fachhochschule Hamm, über den Aufbau und Entwicklung einer Mobilen und Digitalen Lernfabrik für das Handwerk im Rahmen des Forschungsvorhabens MobiDik.
Gebäude sollen in ihrer Entstehung zukunftsfähig sein und dabei das Klima schonen. Die Herausforderungen beginnen oft im Planungsprozess und darauf aufbauend auf der Baustelle, wo Änderungen und Baufehler Änderungskosten von jährlich bis zu 60 Milliarden Euro verursachen. Falschlieferungen, Planungsfehler und direkte Nachbesserungen auf der Baustelle führen zu einer Verschwendung von Ressourcen, ebenso wie schlecht organisierte und unabgestimmte Wertschöpfungsprozesse. Ursachen sind oft lückenhafte oder verspätete Informations- und Kommunikationsvorgänge zwischen den Planenden, dem Fachpersonal im Handwerk Lieferfirmen sowie dienstleistenden Unternehmen.
Im Rahmen von MobiDik wird eine digitale Informations- und Kommunikationsbrücke erstellt um den Austausch zwischen den Beteiligten zu vereinfachen. Zusätzlich soll eine offene BIM-Technologieplattform vorhandene digitale Hilfen und Systeme auf der Basis konkreter Gebäudedaten verbinden. Die Entwicklung einer Mobilen und Digital vernetzten Lernfabrik im Handwerk 4.0 ist das Ziel. Im Rahmen des digitalen Miteinanders soll die Realisierung energieoptimierter, klimaneutraler Gebäude entlang des gesamten Lebenszyklus sowie der Wertschöpfungskette eines Gebäudes ermöglicht werden.
Wir freuen uns auf den fachlichen Austausch mit Ihnen zur Digitalisierung im Handwerk 4.0.
Weitere Information zum Forschungsvorhaben MobiDik finden Sie hier.
[Weitere Informationen zur Teilnahme]
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Auf der Website der Forschungsinitiative Energiewendebauen finden Sie noch weitere Publikationen aus der Energieforschung des BMWK. Dort gibt es auch eine Übersicht der News, die regelmäßig herausgebracht werden.
Interessante Hinweise auf Veranstaltungen außerhalb der Forschungsinitiative Energiewendebauen sammeln wir auf folgender Seite - hierfür können Sie uns auch Veranstaltungshinweise zusenden, die wir gerne einfügen:
Bitte mitwirken!
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Wir wünschen uns eine aktive Mitwirkung und Präsenz der Projekte in den Kommunikationskanälen der Forschungsinitiative Energiewendebauen!
Sie haben eine Publikation veröffentlicht?
Sie organisieren eine Veranstaltung?
Schicken Sie uns gerne Informationen an BF-EWB@dgs-berlin.de
Bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand!
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