Im folgenden Dokumente finden Sie allgemeine Informationen zu den Zielsetzungen und dem Konzept der EWB-Stunde. Außerdem gibt es einen Überblick über die Termine und Themen der kommenden EWB-Stunden in 2023:
Parabolrinnen- und Fresnelkollektoren – Innovative Technologie für Prozess- und Fernwärme
In der EWB-Stunde im März 2023 berichtete Herr Dirk Krüger (DLR) aus dem Verbundvorhaben: Modulus – Modulare Leistungsübergabestation.
Das Forschungsvorhaben Modulus erforscht das Optimierungspotenzial der modularen und skalierbaren Leistungsübergabestation. Diese Übergabestation dient als Schnittstelle zwischen dem Solarfeld, bestehend aus Fresnel- oder Parabolrinnenkollektoren, und dem industriellen Prozesswärmeabnehmer.
„Besonders geeignet sind Parabolrinnen- und Fresnelkollektoren für industrielle Prozesse mit Wärmebedarf im Temperaturbereich bis 300 °C, aber auch für Wärmenetze.“, berichtet Krüger.
„Der Betrieb von Parabolrinnenkollektoren mit einem guten Ertrag ist auch in Mitteleuropa möglich.“, hebt Dirk Krüger hervor. „Bisher wurden konzentrierende Kollektoren ausschließlich in südlichen Region verwendet, da dort die Sonneneinstrahlung höher ist.“
Berechnungen des DLR, des Fraunhofer ISE und der Universität Stuttgart kommen zu dem Ergebnis, dass die (direkte) Sonneneinstrahlung für einen ertragreichen Betrieb von konzentrierenden Kollektoren in Deutschland dennoch ausreichend ist. Parabolrinnenkollektoren können auch bei Betriebstemperaturen weit über 100°C ähnlich hohe Erträge wie stationäre Kollektoren bei für sie typischen Temperaturen in der Prozesswärme oder Wärmenetzen erzielen.
„Bei Gaskosten für Verbraucher um 12 Cent/kWh amortisieren sich große Solarfelder bereits nach weniger als 3 Jahren.“
Wir bedanken uns für den interessanten Vortrag und wünschen dem Projektteam hierbei viel Erfolg!
MultiFace – Komponentenentwicklung – Mit Innovativen Materialien zur multifunktionalen Fassade
In der Jubiläumsausgabe der EWB-Stunde im Dezember berichtete Herr Michael Brütting (ZAE Bayern) aus dem Verbundvorhaben: EnOB: MultiFace.
In dem Forschungsprojekt werden unterschiedliche innovative Materialien, wie z.B. ultrahochfester faserbewehrter Beton (UHPC), Phasenwechselmaterialien (PCM) und Vakuumisolationspaneele (VIP), zu einer multifunktionalen, architektonisch hochwertigen Fassade zusammengesetzt. Die dabei entstehenden Fassadenelemente sind nur etwa halb so dick wie klassische Elemente in Beton-Sandwich-Bauweise. Dies wirkt sich positiv auf die Energie- und Ressourceneffizienz der Gebäude aus, in denen die Fassadenelemente eingesetzt werden.
„Die Komponentenentwicklung für ein multifunktionales Bauteil funktioniert allerdings nicht ohne die Betrachtung des Gesamtsystems“ schilderte Herr Brütting seine bisherigen Erkenntnisse aus dem Projekt. Daher steht nicht nur die Entwicklung und Prüfung der einzelnen Komponenten, sondern auch die Simulation, Optimierung und Demonstration der multifunktionalen Fassade innerhalb des Systems Gebäude im Fokus des Vorhabens. Sich hierbei „auf bestimmte Anwendungsgebiete mit definierten Randbedingungen“ zu konzentrieren, ist hierbei wichtig, so Herr Brütting am Ende seines Impulses.
Das Vorhaben läuft noch etwa ein Jahr bis Ende 2023. Bis dahin stehen noch der Bau und die Erprobung des Demonstrators sowie die Präsentation der Projektergebnisse innerhalb eines Showcases auf dem Arbeitsplan.
Herzlichen Dank für den interessanten Vortrag und die anschließende, spannende Diskussion.
Monitoring-Forum 2022
Die Wissenschaftliche Begleitforschung Energiewendebauen hatte am 8. November 2022 zum Monitoring-Forum nach Petershagen eingeladen. Das Team der Wissenschaftlichen Begleitforschung durfte 24 Teilnehmende begrüßen.
Die Veranstaltung startete mit einer Einordnung der teilnehmenden Projekte in den Monitoring-Prozess.
Anschließend wurde das Monitoring-Forum mit einer kurzen Vorstellungsrunde offiziell eröffnet.
Nach der Begrüßung und Einführung wurde das Treffen mit der Präsentation von Stephen Bosch über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen bei der Entwicklung der Monitoring-Datenbank fortgesetzt. In dem anschließenden Austausch wurden konkrete Verbesserungsmöglichkeiten angesprochen und diskutiert.
Präsentation von Stephen Bosch
Nach einer kurzen Pause erhielten die Teilnehmenden vier unterschiedliche Impulsvorträge aus der Forschungspraxis zur konzeptionellen Ausgestaltung von Monitoring. In den vier Impulsvorträgen teilten Herr Rücker, Herr Zeh, Herr Kaiser und Herr Hartmann ihre Erfahrungen und Probleme während der Konzeptphase mit den anderen Teilnehmenden und gaben Tipps zum Vorgehen bei der Konzeptionierung von Monitoring-Projekten.
Monitoring-Phasen
Zum Abschluss des Monitoring-Forums hatten die Teilnehmenden bei einem gemeinsamen Abendessen die Möglichkeit, sich noch weiter auszutauschen und zu vernetzen. Dieses Angebot wurde gut genutzt.
Urban Factory II – Effizientere Ressourcennutzung durch besseres Netzwerken
In der EWB-Stunde am 3. November berichtete Herr Michael Bucherer (TU Braunschweig) aus dem Projekt Urban Factory II. Das Forschungsvorhaben, an dem neben dem Institut für Konstruktives Entwerfen, Industrie- und Gesundheitsbau (IKE) der TU Braunschweig 13 weitere Partner*innen aus der Wissenschaft, dem kommunalen Bereich sowie der Wirtschaft beteiligt sind, untersucht den Austausch von Ressourcen zwischen Fabriken und umgebender Stadt.
„Kommunen und Unternehmen, jeder leistet bereits einen Beitrag, um die Nutzung von nicht-erneuerbaren Ressourcen zu reduzieren. Doch Quartier und Fabrik sind zumeist unabhängig voneinander tätig.“, sagt Bucherer. „Um die Klimaziele zu erreichen, ist aber ein Zusammenwirken wichtig! Im Quartier kommen beide Systeme zusammen. Durch die Durchmischung besteht die Möglichkeit für Innovation.“ Daher liegt das Augenmerk des Projekts Urban Factory II auf möglichen Austauschbeziehungen im Übergangsbereich den zwischen beiden Systemen, um die Potenziale von Fabrik und Stadt synergetisch zu erschließen.
Im Vorhaben werden für Quartiere in Wolfsburg und Braunschweig Fragestellungen zur Identifikation von Potenzialen, von möglichen Maßnahmen und Schlüsselakteur*innen der urbanen Fabrik betrachtet. „Die Vernetzung über den Werkszaun hinweg kann nur gelingen, wenn Entscheidungen nicht nur auf der Basis von technisch-wirtschaftlichen Kriterien getroffen, sondern auch sozio-kulturelle Faktoren in die Bewertung einbezogen werden.“, meint Bucherer und beschreibt die Strategie, um die relevanten Ansprechpartner*innen zu finden, Vertrauen aufzubauen und den Austausch zu verstetigen.
Herzlichen Dank für den interessanten Vortrag und die spannende Diskussion.
Die Präsentation können Sie sich hier anschauen:
Der digitale Workshop „BIM im Gebäudebestand – Herausforderungen in der Sanierung“ fand am 19.09.2022 von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr statt. Die Veranstaltung wurde vom Modul Digitalisierung der wissenschaftlichen Begleitforschung zur Forschungsinitiative Energiewendebauen durchgeführt. Die insgesamt 40 teilnehmenden Personen gehörten größtenteils zur Forschung, sowie zur Industrie und zu Behörden. In diesem Workshop wurde die Methode des Building Information Modeling (BIM) in Bezug auf den Einsatz in der Gebäudesanierung in sechs Vorträgen vorgestellt und in einer Thesenbewertung diskutiert.
Das vorliegende Protokoll enthält eine kurze Zusammenfassung der Vorträge, der Diskussionen und der Gruppenarbeit:
Veranstaltungsbericht vom 11. Projektleitungstreffen.
Am 06.10.2022 wurde das Projekt TABSOLAR® vorgestellt!
TABSOLAR® – ein neuer Ansatz für thermoaktive (solare) Bauteilsysteme auf Basis von Ultrahochleistungsbeton (UHPC)
In der EWB-Stunde im Oktober 2022 berichtete Herr Dr. Michael Hermann vom Projekt TABSOLAR III. In dem vom Fraunhofer ISE koordinierten Verbundvorhaben geht es um die Entwicklung von durchströmbaren Bauelementen aus Ultrahochleistungsbeton (UHPC), die sowohl als Fassadenkollektoren als auch als thermoaktive Bauteilsysteme (TABS) in Gebäuden eingesetzt werden können.
Ziel des Projektes ist Entwicklung und Anwendung des bereits in TABSOLAR und TABSOLAR II entwickelten TABSOLAR®-Konzepts mit mehreren Produktfamilien, die für unterschiedliche Anwendungen und Gestaltungsmöglichkeiten an der Fassade und in Innenräumen entwickelt werden.
Für Herrn Hermann geht es im Projekt jedoch um mehr als nur um die Entwicklung eines Bauelements: „Im Mittelpunkt des Vorhabens steht zwar die Komponente. Doch um das Produkt in den Markt zu bekommen, muss im Projekt die ganze Wertschöpfungskette betrachtet werden“. Hierzu gehören die Auslegung, Herstellung und Prüfung der TABSOLAR®-Elemente, für die zum Teil eigene Verfahren und Prozesse entwickelt wurden. Die Wertschöpfungskette umfasst aber auch die Entwicklung von Software wie der Augmented-Reality-App zur Vor-Ort-Visualisierung und dem TABSOLAR®-Konfigurator, einem Webkonfigurator zur Erstauslegung des TABSOLAR®-Systems, sowie die Umsetzung der für Frühjahr 2023 vorgesehenen Demonstrationsphase.
Der ganzheitliche Ansatz des Forschungsvorhabens spiegelt sich in dem breiten Konsortium mit insgesamt zwölf Partner*innen wider. Es sei aus Sicht des Referenten vor allem spannend, wie es in einem solchen Konsortium mit vielen etablierten Unternehmen am Ende gelingen kann, bei Erreichung der Projektziele möglicherweise ein neues Unternehmen zu gründen, um das Produkt zu vermarkten.
Wie Innovationsprozesse nach dem Ende eines Forschungsprojekts aufrechterhalten werden können, wurde in der anschließenden Diskussion vertieft. Daneben bestand die Möglichkeit zur Klärung weiterer Fragen zum TABSOLAR®-Konzept.
Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Herrn Hermann für den informativen und interessanten Impuls.
Die Präsentation wird unten als PDF zur Verfügung gestellt:
Am 01.09.2022 wurde das Projekt EnEff:Wärme: FW-ZFSV_4-0 vorgestellt: Fernwärmeleitungsbau 4.0 mit zeitweise fließfähigen selbstverdichtenden Verfüllbaustoffen für niedrige und hohe Betriebstemperaturen.
Migration von Forschungsergebnissen in die Praxis am Beispiel des Verbundvorhabens „FW-ZFSV 4.0“
Herr Stefan Hay vom AGFW I Der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.V. präsentierte überblicksartig, wie Forschungsergebnisse in die Praxis integriert werden. Dabei ging er zunächst auf die Unterscheidung zwischen Stand des Wissens und Stand der Technik ein.
„Der Stand des Wissens unterscheidet sich entscheidend vom Stand der Technik. Denn der Stand des Wissens sind die Erkenntnisse der Wissenschaft und diese finden nur teilweise Eingang in den Stand der Technik.“, erläutert Herr Hay. „Der Stand der Technik sind u. a. Normen und Regelwerke, die verbindlich für das Handwerk sind und auch in der Praxis angewandt werden.“
In dem Forschungsvorhaben „FW-ZFSV-4.0“ werden zeitweise fließfähige selbstverdichtende Verfüllbaustoffe (ZFSV) für den Einsatz im Fernwärmeleitungsbau beforscht. Als eines der ersten Projektergebnisse wurden Anforderungen zur praktischen Anwendung in Factsheets zusammengefasst und auf der Projektwebsite publiziert. Zudem konnten durch die bisherigen Forschungsergebnisse Weiterentwicklungen der relevanten Normen angestoßen werden. Die aktuell laufenden Tätigkeiten im Projekt zielen darauf ab, bestehende Hemmnisse zum Einsatz in der Praxis durch wissenschaftliche Erkenntnisse abzubauen und gleichermaßen die Akzeptanz zur Migration des Wissens in die aktuellen Normen zu schaffen. Hierzu wird das Forschungskonsortium Empfehlungen zur Weiterentwicklung der relevanten Normen erarbeiten.
In der Diskussion wurden verschiedene Aspekte angesprochen. Zum einen wurde über die Eignung des Kunststoffmantelrohres (KMR) und dessen Lebensdauer bei einer maximalen Betriebstemperatur von 140 °C diskutiert. Außerdem wurde erwähnt, dass es KMR Leitungen in Wärmenetzen in Deutschland gibt, die seit 50 Jahren im Einsatz sind.
Ergänzend dazu gab es einen Austausch darüber, welche Normen angewendet werden und wie Normungslücken identifiziert sowie geschlossen werden. Auf die Frage, inwieweit der Nachhaltigkeitsaspekt im Forschungsprojekt eine Rolle spielt, wurde am Ende der Diskussion erklärt, dass Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit durch den Einsatz von ZFSV im Fernwärmeleitungsbau verbessert werden könnten, hierzu jedoch zunächst die Hemmnisse zum Einsatz in der Praxis durch wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektes abzubauen sind.
Berit Müller (DGS) merkte an, dass es auch Förderung für Normungsprojekte gibt. Dazu kann Frau Müller (DGS) kontaktiert werden: bm@dgs-berlin.de.
Die Präsentation kann unten als PDF heruntergeladen werden.
16 Nachhaltige Gebäude – 16 Teams – 10 Disziplinen: Ein Rückblick auf den Solar-Decathlon Europe 21/22
Am 23.08. wurde einen Rückblick auf den Solardecathlon geworfen. Die 2-stündige Veranstaltung war eine Ko-Produktion der Begleitforschung mit dem Solarzentrum Berlin und dem Informations- und Kommunikationszentrum Bau. Der Programmdirektor Prof. Karsten Voss hat uns einen Einblick in die Komplexität der Wettbewerbsbedingungen und einen Überblick über die Auswertungen gegeben. Die Veröffentlichung, an der das Team arbeitet wird in den nächsten Monaten verfügbar sein. Prof. Klaus Vajen erläuterte anhand der Versorgungsschemata von drei Beiträgen die Auswahl des Siegers für den Solar Award und Nicolas Carbonare hat uns allen einen tiefen Einblick in die Systemtechnik des Gewinnerbeitrages vom Team RoofKit gegeben. Prof Heiner Lippe von der Hochschule Lübeck und Leiter des internationalen Teams (Istanbul-Lübeck) hat in seinem Input zur Ideensammlung zu weiteren Förderformaten dann auch einen Schwerpunkt auf die Relevanz der Kommunikation und Interdisziplinarität für die Energiewende gelegt. Mit dem zweiten Schwerpunkt hat er nochmals das betont, was der Solardecathlon bietet: Ideen wirklich umsetzen - "mit Kopf und Hand" arbeiten.
Seitens der BF konnten wir zu der Veranstaltung die ersten beiden Kurz-Beiträge aus unseren Interviews mit den Wettbewerbsteilnehmer*innen fertig stellen (je 4 Min). Ein zentrales Thema der Begleitforschung ist der Übergang zwischen Forschung und Praxis. Deshalb haben wir uns in unserem ersten SDE Video mit der Zusammenarbeit der Projektteams mit Sponsoren aus der Wirtschaft beschäftigt. In einem zweiten SDE Video haben wir die große Kollegialität und gegenseitige Unterstützung zwischen den Teams gewürdigt und sie nach ihren Highlights bei den Häusern der anderen Teams gefragt. - Viel Spaß beim Reinschnuppern.
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